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SPÖ-Vorsitz: Landtage eher offen für Doskozil, Nationalrat eher für Rendi-Wagner

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Wer wird das Rennen um die SPÖ-Spitze machen? PULS 24 hat vor dem Start der Mitgliederbefragung alle SPÖ-Abgeordneten in Nationalrat, Landtagen und Bundesrat nach ihren Favoriten gefragt. Ein Drittel beantwortete die Anfrage. Bei denjenigen, die offen ihren Favoriten nannten, liegt Doskozil aktuell vorne.

Wer wird die kommende Mitgliederbefragung für den SPÖ-Parteivorsitz für sich entscheiden? Um ein Stimmungsbild einzufangen, hat sich PULS 24 an 187 SPÖ-Delegierte aus Nationalrat, Landtagen und Bundesrat gewandt. Unter anderem wollten wir von ihnen wissen, ob sie an der Befragung teilnehmen werden und welchen der drei Kandidat:innen sie favorisieren.

Zurückgeschrieben haben insgesamt 63 Personen, also rund ein Drittel. Alle wollen demnach an der Befragung teilnehmen. Die Frage nach ihrem Favoriten für die Parteispitze beantworteten aber nur 24 der Abgeordneten. Die Aufzählung ist allerdings keinesfalls repräsentativ, SPÖ-Mitglieder gibt es viel mehr.

Team Rendi-Wagner im Nationalrat

21 von 39 Nationalratsabgeordneten kamen der PULS 24 Anfrage nach und verrieten mehr oder weniger ihre Favorisierung. Dort ist man überwiegend im Lager von Rendi-Wagner, die auch SPÖ-Klubchefin im Nationalrat ist. Sechs Personen sagten, sie würden der derzeitigen Parteivorsitzenden ihre Stimme geben. Unter ihren Unterstützern sind der stellvertretende SPÖ-Klubobmann Jörg Leichtfried, die zweite Nationalratspräsidentin und stellvertretende Bundesparteivorsitzende Doris Bures sowie Gabriele Heinisch-Hosek, Bereichssprecherin für Kunst und Kultur und ehemalige Unterrichtsministerin.

Die Abgeordneten Maximilian Köllner und Maximilian Lercher sprachen sich für den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil aus und nur eine Person, nämlich Julia Herr, nannte den Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler. Drei Abgeordnete wollten sich zu dem Thema nicht äußern, sieben Personen beanspruchten ihr "Wahlgeheimnis" und eine Person gab an, sie habe sich noch nicht entschieden.

Landtagsabgeordnete vorrangig für Doskozil

Aus den Landtagen kamen insgesamt 41 Antworten bei 131 Anfragen. Generell lässt sich sagen, dass die Landtagsabgeordneten, die ihren Favoriten offen genannt haben, eher auf der Seite von Doskozil stehen. Dieser wurde zwölfmal als bevorzugter Bundesparteiobmann genannt - darunter von neun burgenländischen Landtagsabgeordneten. 19 Abgeordnete sitzen im Burgenland für die SPÖ im Landtag, auf die PULS 24 Anfrage reagierte knapp die Hälfte, die dafür geschlossen für ihren Landesparteichef. Der Großteil der Landtagsabgeordneten wollte allerdings nicht verraten, wen sie wählen wollen. Auch Unentschlossene gibt es noch.

Der Wiener SPÖ-Klub kann zwar mit 46 die meisten Landtagsabgeordneten aufweisen, doch lediglich sechs Personen kamen der Anfrage von PULS 24 nach. Keiner von ihnen wollte preisgeben, für wen sie abstimmen werden. Der Antwortempfehlung vom vergangenen Freitag folgten lediglich drei Personen.

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Aus Salzburg hieß es, man befinde sich derzeit in der Endphase des Wahlkampfes zur Landtagswahl und konzentriere sich darauf. Die Abgeordnete Karin Dollinger meinte zwar, sie habe sich noch nicht entschieden, favorisiere allerdings Pamela Rendi-Wagner.

Fünf Landtagsabgeordnete aus Niederösterreich antworteten - vier wollten allerdings nicht bekanntgeben, für wen sie stimmen wollen. Eine Person sprach sich für Doskozil aus.

Der Landtagsklub der Tiroler SPÖ gab in einer gemeinsamen Stellungnahme zu verstehen: "Welcher Kandidatin, welchem Kandidaten aber ein Mitglied das Vertrauen schenken möchte, ist eine höchstpersönliche Entscheidung – da braucht es keine Wahlempfehlung. Als Landtagsklub lehnen wir deshalb niemanden ab, werden uns aber auch nicht für eine Kandidatin, einen Kandidaten öffentlich aussprechen".

Aus dem Vorarlberger Landtag kam keine Antwort. Auch die Steiermark zeigte sich zurückhaltend. Von den zwölf Abgeordneten schrieben lediglich drei Personen zurück – jeder hielt seine Wahl geheim. Auch die Kärntner Sozialdemokraten mit ihren 15 Sitzen schwiegen großteils. Maximilian Rakuscha gab bekannt, Doskozil wählen zu wollen, die anderen zwei beharrten auf ihrem Wahlgeheimnis.

Eine Stimme für Babler aus den Landtagen

Aus Oberösterreich kam schließlich noch eine Stimme für Andreas Babler. Erich Wahl stellt sich damit offen hinter den Traiskirchner Bürgermeister. Peter Binder dagegen hat vor, Doskozil zu wählen. Insgesamt haben acht der elf oberösterreichischen Abgeordneten geantwortet. Während drei Personen meinten, sie hätten sich noch nicht für einen Kandidaten entschieden, wollten drei weitere ihre Entscheidung für sich behalten.

Aus dem Bundesrat kamen lediglich drei Stimmen zurück. Die von Günter Kovacs und Sandra Gerdenitsch. Beide haben vor, dem burgenländischen Landeshauptmann ihre Stimme zu geben. Eine weitere Person möchte keine Empfehlung aussprechen.

ribbon Zusammenfassung
  • PULS 24 hat vor dem Start der Mitgliederbefragung alle SPÖ-Abgeordneten in Nationalrat, Landtagen und Bundesrat nach ihren Favoriten gefragt.
  • Ein Drittel beantwortete die Anfrage. Bei denjenigen, die offen ihren Favoriten nannten, liegt Doskozil aktuell vorne.