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Mattarella erneut zum italienischen Staatspräsidenten gewählt

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Italiens Präsident Sergio Mattarella bleibt im Amt. Am Samstagabend wurde er für eine zweite siebenjährige Amtszeit wiedergewählt.

Im achten Wahlgang erhielt der 80-jährige Mattarella 759 Stimmen und damit deutlich mehr als das notwendige Quorum von 505 der 1.009 Stimmen. Der zweitgereihte, der Ex-Staatsanwalt Carlo Nordio und Kandidat der Mitte-Rechts-Parteien, kam auf 90 Stimmen. Im Parlament wurde die Wiederwahl des 80-jährigen Sizilianers mit einem langanhaltenden Applaus begrüßt.

Mit 759 Stimmen erhielt Mattarella der zweitmeisten Stimmen bei den Präsidentenwahlen in der republikanischen Geschichte Italiens nach Sandro Pertini im Jahr 1978. Die Vereidigung Mattarellas sollte laut Medienangaben am 3. Februar stattfinden.

Zum Bleiben überredet

Der Wahl vorangegangen war ein tagelanger Wahlkrimi. Erst nach siebenten erfolglosen Wahlgang am Samstag einigten sich die Vertreter der wichtigsten Parteien darauf, Mattarella zu bitten, entgegen seiner ursprünglichen Plänen im Amt zu verbleiben. Bei den ersten drei Wahlgängen war eine Zwei-Drittel-Mehrheit für die Wahl des Präsidenten notwendig. Bei den darauffolgenden vier Wahlrunden hatte sich kein Kandidat durchsetzen können.

Premier Mario Draghi begrüßte die Wiederwahl Mattarellas. "Das ist eine gute Nachricht für die Italiener. Ich bin dem Präsidenten dankbar für seine Entscheidung, dem starken Willen des Parlaments nachzugeben, ihn für eine zweite Amtszeit wiederzuwählen", kommentierte der seit fast einem Jahr als Premier amtierende frühere EZB-Präsident. Draghi galt selbst lange als Favorit für das höchste Staatsamt. Viele befürchteten jedoch, dass ein Wechsel Draghis vom Amt des Regierungschefs ins Präsidentenamt ein Ende seiner fragilen Einheitsregierung bedeuten würde.

Van der Bellen gratuliert auf Italienisch

Auch international sorgte wohl auch daher die Wiederwahl Mattarellas für positive Reaktionen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen gratulierte seinem "lieben und hochgeschätzten Freund Sergio Mattarella" auf Italienisch im Kurznachrichtendienst Twitter zur Wiederwahl und wünschte ihm alles Gute für eine erfolgreiche zweite Amtszeit.

"Italien kann immer mit der EU zählen", schrieb EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in einem Tweet ebenfalls auf Italienisch. EU-Ratspräsident Charles Michel erklärte: "Ich bin fest davon überzeugt, dass Italien auch weiterhin einen konstruktiven Beitrag zum Wachstum der EU leisten wird." EU-Wettbewerbskommissar Paolo Gentiloni sprach von einer "ausgezeichneten Botschaft von Stabilität und Verantwortung", dass Mattarella und Draghi nach einer chaotischen Woche in ihren Ämtern bestätigt worden seien.

Vor dem Quirinal, dem Sitz des Staatsoberhaupts in Rom, versammelten sich am Samstagabend mehrere Personen und skandierten den Namen des Präsidenten. Es gab auch einige Hupkonzerte in der italienischen Hauptstadt.

ribbon Zusammenfassung
  • Italiens Präsident Sergio Mattarella bleibt im Amt. Am Samstagabend wurde er für eine zweite siebenjährige Amtszeit wiedergewählt.
  • Im achten Wahlgang erhielt der 80-jährige Mattarella 759 Stimmen und damit deutlich mehr als das notwendige Quorum von 505 der 1.009 Stimmen.
  • Mit 759 Stimmen erhielt Mattarella der zweitmeisten Stimmen bei den Präsidentenwahlen in der republikanischen Geschichte Italiens nach Sandro Pertini im Jahr 1978.
  • Im Parlament wurde die Wiederwahl des 80-jährigen Sizilianers mit einem langanhaltenden Applaus begrüßt.