Wolodymyr SelenskyjHandout / UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE / AFP

Schlacht um Bachmut: "Putin darf keine Schwäche riechen"

0

Der ukrainische Präsident betonte die Bedeutung der Verteidigung der ostukrainischen Stadt für den Kriegsverlauf. Russland werde jede Schwäche der Ukraine ausnützen - auch auf dem internationalen Parkett.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte am Dienstag vor einem Szenario, in dem Russland internationale Unterstützung dafür gewinnen könnte, der Ukraine eine "Einigung" unter inakzeptablen Bedingungen aufzuzwingen. Dies könne passieren, wenn die hart umkämpfte Stadt Bachmut im Osten von Russlands Truppen eingenommen werde, sagte Selenskyj in einem Interview, das die Nachrichtenagentur AP mit ihm auf einer Zugfahrt aus der Region Sumy nach Kiew geführt hat.

Beim Fall von Bachmut würde der russische Machthaber Wladimir Putin "diesen Sieg dem Westen, seiner eigenen Bevölkerung sowie China und dem Iran verkaufen können. Wenn er das Blut riecht und riecht, dass wir schwach sind, wird er pushen, pushen, pushen", warnte Selenskyj, der am Donnerstag per Video-Botschaft vor dem österreichischen Parlament sprechen wird.

Selenskyj sagte auch, dass er die Moral im ukrainischen Militär und in der Bevölkerung im zweiten Kriegsjahr hochhalten wolle. Dies gelte auch für die Millionen von Ukrainerinnen und Ukrainern, die geflüchtet sind.

Selensky: Auch kleinere Städte wichtig

Der ukrainische Präsident sagte nach seinem Frontbesuch, dass einzelne Städte und Schlachten - wie jene um Bachmut - für den Kriegsverlauf entscheidend seien. Es gehe um einen "stückweisen Sieg. Kleine Siege, kleine Schritte."

Selenskyj lud auch den chinesischen Präsidenten Xi Jinping ein, die Ukraine zu besuchen. Xi hatte erst vor wenigen Tagen Putin in Moskau besucht - trotz des internationalen Haftbefehls gegen den russischen Präsidenten.

Emotionale Video-Ansprache

Selenskyj beschwor außerdem am Dienstag in seiner abendlichen Video-Ansprache die Stärke seiner Bevölkerung, als er über die Eindrücke seines Besuchs in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine sprach. "Die Bedrohung ist ständig, unsere Grenze wird ständig beschossen. Aber das Leben und unsere Menschen sind offensichtlich stärker als alle Ängste."

Bei seinem Besuch der Region Sumy hatte sich Selenskyj mit den Befehlshabern der ukrainischen Grenztruppen getroffen. "Die starken Stellungen entlang der gesamten Grenze zum Terrorstaat (Russland, Anmerkung der Redaktion) sind eine Folge der Stärke unseres Volkes, das jederzeit bereit ist, die Grenze zu verteidigen", sagte Selenskyj. Ukrainische Grenztruppen schirmen im Nordosten einen mehrere hundert Kilometer langen Abschnitt an der gemeinsamen Grenze mit Russland ab, um dort ein Eindringen russischer Soldaten zu verhindern.

ribbon Zusammenfassung
  • Beim Fall von Bachmut würde Putin "diesen Sieg dem Westen, seiner eigenen Bevölkerung sowie China und dem Iran verkaufen können", warnt Selenskyj.
  • Selenskyj lud auch den chinesischen Präsidenten Xi Jinping ein, die Ukraine zu besuchen.