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Selenskyj nennt Situation in Bachmut schwierig

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Die ukrainischen Soldaten in der hart umkämpften Stadt Bachmut halten ihre Stellungen laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj trotz der "schwierigsten" Lage vor Ort. Es werde nicht ohne Grund von der "Festung Bachmut" gesprochen, sagte Selenskyj am Mittwoch in Kiew bei einer Pressekonferenz mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson. Die Situation in Bachmut im Osten des Landes sei im Moment "die schwierigste" landesweit, räumte Selenskyj ein.

Der ukrainische Präsident nannte als weiteren kritischen Ort Wuhledar südlich von Bachmut. Auf beide Orte in der Region Donezk waren russische Kräfte in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben weiter vorgerückt.

Viele Experten sind sich einig, dass eine Eroberung des durch Angriffe schwer gezeichneten Bachmut so gut wie keine strategische Relevanz für den Kriegsverlauf haben würde. Sie hätte vor allem symbolische Bedeutung. Seit Jänner verstärkt die russische Armee, unterstützt von der berüchtigten Söldnergruppe Wagner, ihre nunmehr siebenmonatige, zähe Offensive auf die ostukrainische Stadt.

Doch selbst der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatte am Dienstag eingeräumt, in absehbarer Zeit werde es durch den "heftigen Widerstand" der Ukrainer in Bachmut keine Siegesfeiern geben.

In seiner abendlichen Videobotschaft betonte Selenskyj am Mittwoch die Notwendigkeit baldiger militärischer Erfolge betont und einmal mehr auf schnelle Waffenlieferungen aus dem Ausland gepocht. "Wir müssen den Frühling so gestalten, dass wirklich spürbar ist, dass die Ukraine sich auf den Sieg zubewegt", sagte Selenskyj. Der ukrainische Präsident verwies auf die massiven Verluste, die Russland derzeit Experten zufolge täglich an der Front in der Ostukraine erleidet. Diese Phase müsse nun genutzt werden, erklärte er.

Schwedens Ministerpräsident Kristersson sicherte der Ukraine bei seinem Besuch in Kiew weiter seine volle Unterstützung zu. Dabei schloss er auch die Lieferung von Kampfflugzeugen nicht ausdrücklich aus, betonte aber, dies sei nur möglich im Rahmen einer "internationalen Koalition".

Schwierig für die Ukraine ist offenbar auch die Situation in der an Donezk angrenzenden Provinz Luhansk. Nach Angaben des Gouverneurs Serhij Hajdaj hat sich die Lage "verschlechtert", dies gelte insbesondere für die Ortschaften Kreminna und Bilohoriwka, auf die Russland immer wieder Luftangriffe fliegt.

Bei Angriffen auf Pokrowsk, einer weiter von der Frontlinie entfernten Stadt im Osten, wurde am Mittwochmorgen ein Wohnhaus getroffen. Nach Angaben der ukrainischen Rettungskräfte wurde mindestens ein Mensch getötet, zwölf weitere wurden verletzt. Mindestens zwei weitere Menschen waren den Behörden zufolge noch verschüttet.

ribbon Zusammenfassung
  • Die ukrainischen Soldaten in der hart umkämpften Stadt Bachmut halten ihre Stellungen laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj trotz der "schwierigsten" Lage vor Ort.
  • Die Situation in Bachmut im Osten des Landes sei im Moment "die schwierigste" landesweit, räumte Selenskyj ein.
  • Schwierig für die Ukraine ist offenbar auch die Situation in der an Donezk angrenzenden Provinz Luhansk.

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