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Tote nach Angriffen in Ukraine und Russland

25. Juli 2025 · Lesedauer 3 min

Bei nächtlichen Angriffen sind nach Behördenangaben vom Samstag mehrere Menschen in der Ukraine und in Russland getötet worden. Russland habe in der Nacht einen kombinierten Angriff mit Raketen und Drohnen gestartet, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X. Attackiert wurden demnach die Regionen um die Städte Sumy, Charkiw und Dnipro.

"Solche Angriffe können sicherlich nicht ohne Antwort bleiben, und ukrainische weitreichende Drohnen stellen eine sicher", schrieb er. Russische Militärunternehmen, Logistik und Flugplätze müssten erkennen, dass Russlands eigener Krieg echte Folgen für sie habe.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland in der Nacht 208 Drohnen und Drohnenattrappen, zwölf ballistische Raketen vom Typ Iskander-M sowie 15 Marschflugkörper verschiedener Typen ab. Davon wurden demnach 183 Drohnen und 17 Raketen und Marschflugkörper abgeschossen. Hauptziel der Attacke war den Angaben zufolge die Region Dnipropetrowsk. Der dortige Gouverneur Serhij Lyssak schrieb bei Telegram von einer "schrecklichen Nacht". In der Stadt Dnipro und Umgebung seien drei Menschen getötet und sechs verletzt worden.

Bei einem Angriff auf Charkiw mit Gleitbomben, Raketen und Drohnen wurden dem Bürgermeister Ihor Terechow zufolge fünf Menschen verletzt, darunter drei Einsatzkräfte, die bei einem zweiten Schlag an Ort und Stelle waren. Wohnhäuser, ein ziviles Unternehmen und Straßen seien beschädigt worden. Charkiw liegt nur etwa 25 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und war bereits in den vergangenen Tagen Ziel massiver Angriffe. Drei Verletzte gab es Militärgouverneur Oleh Hryhorow zufolge außerdem in der Region Sumy.

Tote auch in Russland

Durch ukrainische Drohnenangriffe wurden nach Behördenangaben zudem zwei Menschen im südrussischen Gebiet Rostow getötet. Infolge eines Angriffs sei ein Auto ausgebrannt, schrieb der Gouverneur der Region, Juri Sljusar, bei Telegram. In einem anderen Ort sei die Stromversorgung von Privathäusern in einer Straße durch eine herabfallende Drohne gestört.

In Stawropol im Süden Russlands griff die Ukraine einen Industriebetrieb an. Telegram-Kanäle veröffentlichten Videos, die den Treffer einer Drohne und eine Explosion zeigen. Der Gouverneur der Region Stawropol im Süden Russlands, Wladimir Wladimirow, schrieb in seinem Telegram-Kanal, dass ein ukrainischer Drohnenangriff abgewehrt worden sei. Industrieanlagen seien angeflogen worden. Er gab an, dass es einen "kleinen Brand" gegeben habe, der schnell gelöscht worden sei.

Russischer Flugverkehr beeinträchtigt

Der russischen Luftfahrtbehörde Rosawiazija zufolge gab es an den Flughäfen Wladikawkas und Kaluga und Grosny bis in den Vormittag hinein mehrfach vorübergehend keine Starts und Landungen. Im Zusammenhang mit ukrainischen Drohnenangriffen und der dann aktiven Flugabwehr kommt es in Russland immer wieder zu Einschränkungen an Flughäfen.

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte Samstag früh mit, dass das Militär 54 ukrainische Drohnen über sieben russischen Regionen und der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgeschossen habe - zwölf davon über dem Gebiet Rostow. Die Region Stawropol wurde nicht genannt.

Moskau meldet Eroberung von zwei Dörfern

Russische Truppen nahmen unterdessen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau zwei weitere Ortschaften in der Ostukraine ein. Es handle sich um die Dörfer Selenyj Haj in der Region Donezk und Malijiwka in der Region Dnipropetrowsk, meldete die staatliche Nachrichtenagentur RIA.

Russland überzieht die Ukraine seit mehr als drei Jahren mit einem zerstörerischen Krieg. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift die Ukraine auch Ziele in Russland an. Dabei gibt es immer wieder Tote und Verletzte. Die Opfer und Schäden stehen in keinem Verhältnis zu den verheerenden Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

Zusammenfassung
  • Russland griff in der Nacht mit 208 Drohnen und Attrappen, zwölf Iskander-M-Raketen und 15 Marschflugkörpern die Ukraine an, wobei laut ukrainischer Luftwaffe 183 Drohnen und 17 Raketen oder Marschflugkörper abgeschossen wurden.
  • Bei den Angriffen starben in Dnipro und Umgebung drei Menschen und sechs wurden verletzt, während in Charkiw fünf Menschen – darunter drei Einsatzkräfte – sowie in Sumy drei weitere verletzt wurden.
  • Auch in Russland gab es durch ukrainische Drohnenangriffe zwei Tote im Gebiet Rostow, Stromausfälle und einen Brand in einem Industriebetrieb in Stawropol, zudem meldete Moskau die Einnahme von zwei weiteren Dörfern in der Ostukraine.