Trump-Putin-Treffen
Selenskyj dankt Europäern für Unterstützung vor Gipfel
Der Krieg müsse auf faire Weise beendet werden, er sei deshalb allen dankbar, die auf der Seite der Ukraine stehen, sagte Selenskyj. Sein Land verteidige europäische Sicherheitsinteressen.
Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz forderte eine Beteiligung der Ukraine an Gesprächen über ein Ende des russischen Angriffskriegs.
Er gehe davon aus, dass Selenskyj an dem für Freitag im US-Bundesstaat Alaska geplanten Gipfel "beteiligt wird", sagte Merz am Sonntag in einem ARD-Interview. "Wir können jedenfalls nicht akzeptieren, dass über die Köpfe der Europäer und die Köpfe der Ukrainer hinweg über Territorialfragen zwischen Russland und Amerika gesprochen oder gar entschieden wird."
Selenskyj sagte weiters, sein Land verteidige europäische Sicherheitsinteressen. Kiews Außenminister Andrij Sybiha warnte auf der Plattform X vor "Geschenken" an den Aggressor. "Jedes Zugeständnis wird zu weiterer Aggression führen."
An diesem Freitag wollen Trump und Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit fast dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg verhandeln. Selenskyj, der nicht eingeladen ist, befürchtet, dass über die Ukraine hinweg entschieden wird.
Selenskyj gegen Aufgabe von Gebieten
Er lehnt auch einen von Trump erwähnten Verzicht auf ukrainische Gebiete kategorisch ab – und lobte eine Erklärung der Europäer vom Samstagabend, nach der keine Entscheidung über die Ukraine getroffen werden dürfe, ohne das Land selbst daran zu beteiligen.
Der frühere Kremlchef Dmitri Medwedew, der Vizechef des nationalen Sicherheitsrates in Moskau ist, warf den Europäern vor, sie wollten eine Einigung auf einen Frieden verhindern. Nach Moskauer Angaben arbeiten Russen und Amerikaner intensiv an einem Plan zur Lösung des Ukraine-Konflikts.
Nach mehreren Telefonaten Putins mit Trump soll das Treffen nun das erste werden, seit der US-Präsident das Amt im Jänner wieder übernommen hat. Die beiden hatten sich in Trumps erster Amtszeit mehrfach persönlich getroffen.
Das letzte Treffen Putins mit einem US-Präsidenten liegt mehr als vier Jahre zurück. 2021 hatte der Kremlchef US-Präsident Biden in Genf getroffen.
Zusammenfassung
- Der ukrainische Präsident Selenskyj hat den europäischen Staats- und Regierungschefs vor dem für Freitag angesetzten Gipfel zwischen Trump und Putin in Alaska für ihre Unterstützung gedankt.
- Die Europäer betonten in einer Erklärung, dass keine Entscheidung über die Ukraine ohne Beteiligung des Landes getroffen werden dürfe, während Russland und die USA laut Moskauer Angaben intensiv an einem Friedensplan arbeiten.