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Wien wächst: Mehr als 170 neue Schulklassen für Favoriten

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Kinder von Asyl- und Schutzberechtigten kommen nach, aus den Bundesländern gibt es ebenfalls regen Zuzug. Wien wächst und das macht sich auch in den Schulen bemerkbar. Die Stadt reagiert mit mobilen Schulklassen - aber nicht nur.

Aktuell herrscht in Wien Aufregung um Pläne für mobile Schulgebäude - doch es werden nicht nur Container aufgestellt, sondern auch Neubauten errichtet.

Warum das nötig ist? Zuletzt berichtete etwa das "Profil", dass vor allem geflüchtete Syrer jetzt ihre Familien nachholen würden. Monatlich würden demnach Kinder und Jugendliche in der Größenordnung von 14 Schulklassen nach Wien kommen. Regen Zuzug gibt es aber auch aus den Bundesländern. 

170 neue Klassen für Favoriten

In Favoriten, wo die Bevölkerung wie in den meisten Flächenbezirken aktuell stark wächst, soll eine Offensive nun für mehr als 170 neue Klassen sorgen. Sie wurden zum Teil schon fertiggestellt, der Rest folgt bis 2028, wie das Büro von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) der APA mitteilte.

Neubauten wurden seit Antritt der rot-pinken Koalition 2020 beispielsweise bereits in der Grundäckergasse, der Quellenstraße, der Triester Straße oder der Sonnleithnergasse realisiert. Errichtet wurden Volks- und Mittelschulen. Im Herbst 2023 nahm der Bildungscampus Favoriten in der Landgutgasse seine Betrieb auf. Er bietet Platz für 1.100 Kinder und Jugendliche, wobei auf dem Areal etwa ein Kindergarten, eine Ganztagesvolksschule, eine Mittelschule oder auch eine Musikschule zu finden sind.

"Investitionen in die Zukunft"

Bis 2028 sind noch mehrere Schulerweiterungen und zwei Neubauten vorgesehen. Zusätzliche Klassen kommen etwa in der Laaer-Berg-Straße oder der Selma-Lagerlöf-Gasse. Seit Beginn der Legislaturperiode bis jetzt wurden laut dem Büro des Bildungsstadtrats 110 neue Schulklassen in Favoriten geschaffen. Bis 2028 werden sich voraussichtlich 68 neue Bildungsräume dazugesellen.

Michael Ludwig und Christoph WiederkehrAPA/TOBIAS STEINMAURER

Michael Ludwig und Christoph Wiederkehr

Die Bedarfsplanung wird mittels verschiedener Daten, wie zum Beispiel zur Bevölkerungsentwicklung oder zu Wohnbaupotenziellen erstellt. "Investitionen in modernen Schulbau sind Investitionen in die Zukunft unserer Stadt. Wir haben frühzeitig auf den gestiegenen Schulplatzbedarf reagiert und schaffen bis Ende 2028 mit einer Schulbauoffensive mehr als 170 neue Schulkassen im regulären Schulbau in Favoriten", hielt Wiederkehr fest.

Auch mobile Klassen kommen

SPÖ-Bezirksvorsteher Marcus Franz zeigte sich zufrieden: "Die Bevölkerung im 10. Bezirk wächst - und der Bildungsbezirk Favoriten wächst mit. Die Schulneubauten sind eine Investition in die Zukunft und stellen sicher, dass unsere Kinder die besten Voraussetzungen haben, die sie brauchen."

Dem gestiegenen Bedarf an Räumlichkeiten wird demnächst in Wien auch mit neuen Mobilklassen - die bestehende Standorte ergänzen - begegnet, um nicht zu viele Kinder in einer Klasse unterrichten zu müssen. Diese Maßnahme hatte der Stadtrat Ende Februar im Gespräch mit der APA angekündigt. Anlass für die Maßnahme waren vor allem die jüngsten Familienzusammenführungen im Asylbereich.

Wiens Regierung fordert Wohnsitzauflage

Wiederkehr fordert angesichts der Entwicklung, den Zuzug nach Wien mit bundesgesetzlichen Maßnahmen einzudämmen. Er spricht sich etwa für eine Wohnsitzauflage für anerkannte Flüchtlinge aus. Nicht berufstätige Menschen, deren Asylverfahren abgeschlossen wurde, sollen drei weitere Jahre in jenem Bundesland leben müssen, in dem das Verfahren durchgeführt worden ist.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat den Vorschlag zuletzt unterstützt.

ribbon Zusammenfassung
  • Aktuell sind in Wien Pläne für mobile Schulgebäude in aller Munde - doch es werden nicht nur Container aufgestellt, sondern auch Neubauten errichtet.
  • In Favoriten, wo die Bevölkerung wie in den meisten Flächenbezirken aktuell stark wächst, soll die entsprechende Offensive für mehr als 170 neue Klassen sorgen.
  • Sie wurden zum Teil schon fertiggestellt, der Rest folgt bis 2028, wie das Büro von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) der APA mitteilte.
  • Wiederkehr fordert angesichts der Entwicklung, den Zuzug nach Wien mit bundesgesetzlichen Maßnahmen einzudämmen. Er spricht sich etwa für eine Wohnsitzauflage für anerkannte Flüchtlinge aus.
  • Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat den Vorschlag zuletzt unterstützt.