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Wien wächst die nächsten 30 Jahre moderater

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Wien wächst stetig weiter - in den kommenden Jahren aber vergleichsweise moderat. Zumindest werden laut aktueller Prognose die Werte der vergangenen Jahrzehnte nicht mehr erreicht. Seit den 1990er-Jahren hat die Bundeshauptstadt 500.000 Einwohnerinnen bzw. Einwohner dazugewonnen. In den kommenden 30 Jahren, also bis 2053, flacht sich die Kurve ab. In diesem Zeitraum soll Wien um rund 300.000 Personen wachsen.

Erst kürzlich hat die Donaumetropole die Marke von zwei Millionen Einwohnern überschritten. Laut den jüngsten Berechnungen wird man 2053 deutlich darüber liegen. Wie der Leiter der Wiener Landesstatistik (MA 23), Ramon Bauer, der APA mitteilte, soll der Bevölkerungsstand dann 2.292.000 betragen.

Das bisherige All-Time-High wird schon früher egalisiert. Schon 2030 soll es so weit sein. Der Höchststand stammt aus dem Jahr 1910. Damals gab es 2.083.630 Wienmenschen.

Zwar werden für die kommenden Jahren weiterhin Zuwanderungsgewinne von im Ausland geborenen Personen prophezeit, sie fallen laut der Annahme der MA 23 aber geringer aus. Der Anteil der im Ausland geborenen Wienerinnen und Wiener steigt gegenüber 2023 (39,3 Prozent) bis zum Jahr 2053 aber weiter an, nämlich auf 44,2 Prozent. Die - übrigens bereits seit 2004 verzeichnete - positive Geburtenbilanz wird ebenfalls ihren Anteil am Wachstum leisten.

Da Wien über eine relativ junge Altersstruktur verfügt, könnte der Geburtenhöchststand aus den 1950er-Jahren bis Anfang der 2050er-Jahre sogar übertroffen werden. Die Lebenserwartung dürfte laut der Prognose ebenfalls weiter steigen. Sie wird in 30 Jahren vermutlich auf 85,2 Jahren bei Frauen und 81,7 Jahren bei Männern geklettert sein. Dies entspreche einem Zugewinn von drei bzw. vier Jahren gegenüber 2022, heißt es.

Dies ist laut Landesstatistik auch einer der Gründe dafür, dass die Bevölkerung Wiens demografisch wieder eine Spur älter werden wird. Der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter dürfte zugleich zurückgehen.

Wachsen wird Wien vor allem dort, wo Platz ist: In den Flächenbezirken. Sie gewinnen gemäß der Prognose zum Teil stark. Als Spitzenreiter wird hier die Donaustadt gesehen. Bereits bis 2043, also in den nächsten 20 Jahren, werden dort 46 Prozent mehr Menschen leben. Aber es gibt rein statistisch auch Verlierer: In der Innenstadt und in der Josefstadt wird die Bevölkerung schrumpfen.

ribbon Zusammenfassung
  • Zumindest werden laut aktueller Prognose die Werte der vergangenen Jahrzehnte nicht mehr erreicht.
  • Seit den 1990er-Jahren hat die Bundeshauptstadt 500.000 Einwohnerinnen bzw. Einwohner dazugewonnen.
  • In diesem Zeitraum soll Wien um rund 300.000 Personen wachsen.
  • Der Höchststand stammt aus dem Jahr 1910.
  • Die Lebenserwartung dürfte laut der Prognose ebenfalls weiter steigen.
  • Der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter dürfte zugleich zurückgehen.