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Schüsse an der innerkoreanischen Grenze

Heute, 01:53 · Lesedauer 2 min

Rund 30 nordkoreanische Soldaten haben nach UN-Angaben vor einigen Tagen kurzzeitig die hochgerüstete Grenze zu Südkorea überschritten und damit Warnschüsse des dortigen Militärs ausgelöst. Das berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Sie berief sich auf einen Sprecher des von den USA geführten UN-Kommandos (UNC) in Korea.

Die südkoreanischen Streitkräfte hätten die nordkoreanischen Soldaten mit mehreren Warndurchsagen darüber informiert, dass sie die Militärische Demarkationslinie überschritten hätten, doch sie hätten nicht reagiert, sagte der Sprecher laut Yonhap weiter. Dann hätten die Südkoreaner Warnschüsse abgegeben, um die Nordkoreaner zur Umkehr zu zwingen.

Der stellvertretende Generalstabschef der Koreanischen Volksarmee, Ko Jong Chol, sprach nach Angaben der staatliche Nachrichtenagentur KCNA von "gefährlichen Provokationen", die einen militärischen Konflikt auslösen könnten und sofort eingestellt werden müssten. Die nordkoreanischen Soldaten hätten Arbeiten an der Grenze durchgeführt.

UN-Kommando soll Waffenstillstandsabkommen absichern

Nord- und Südkorea befinden sich formal betrachtet nach wie vor in einem Kriegszustand, da der Korea-Krieg von 1950 bis 1953 nur mit einem Waffenstillstand endete, jedoch niemals ein Friedensvertrag unterzeichnet wurde. Das 1950 gegründete UNC soll vor allem sicherstellen, dass das Waffenstillstandsabkommen von 1953 eingehalten wird. Die Spannungen zwischen dem demokratischen Südkorea und dem kommunistischen Nordkorea nahmen während der vergangenen Jahre wieder deutlich zu.

Nordkorea testete neue Flugabwehrraketen

Aus Nordkorea kam am Sonntag die Nachricht, dass Machthaber Kim Jong Un den Test neuer Flugabwehrraketen überwacht hat. Die neuen Flugabwehrwaffensysteme hätten eine "schnelle Reaktion" auf Luftziele wie Kampfdrohnen und Marschflugkörper gezeigt, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Der Test erfolgte kurz vor einem für Montag geplanten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem südkoreanischen Präsidenten Lee Jae Myung.

Anfang des Monats hatte Kim die gemeinsamen Militärübungen der USA und Südkoreas verurteilt. Diese zeigten die Absicht, seinem Land gegenüber "äußerst feindselig und konfrontativ" zu bleiben. Kim kündigte zudem an, den Ausbau des Atomwaffenprogramms voranzutreiben.

Zusammenfassung
  • Rund 30 nordkoreanische Soldaten überschritten vor wenigen Tagen die Grenze zu Südkorea und lösten damit Warnschüsse der südkoreanischen Streitkräfte aus.
  • Das von den USA geführte UN-Kommando bestätigte den Vorfall und wies darauf hin, dass es seit 1950 für die Einhaltung des Waffenstillstandsabkommens von 1953 verantwortlich ist.
  • Nordkorea testete zudem neue Flugabwehrraketen, wobei Machthaber Kim Jong Un den Test persönlich überwachte und die Systeme laut KCNA eine schnelle Reaktion auf Luftziele zeigten.