Russischer Spion? AfD-Mitarbeiter soll Kontakt zum FSB haben

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AfD-Parteimitarbeiter Wladimir Sergijenko soll in Moskau Unterstützung für eine Klage gegen deutsche Waffenlieferungen in die Ukraine gesucht haben. Wie neue Recherchen enthüllen, soll er dabei mit dem russischen Geheimdienst FSB in Kontakt gestanden haben.

Wladimir Sergijenko ist der Mitarbeiter des AfD-Abgeordneten Eugen Schmidt.

Sergijenko ist auch prorussischer Aktivist - regelmäßig reise er zwischen Russland und Deutschland, trete im russischen Staatsfernsehen auf und habe Kontakte zum Moskauer Machtapparat, so der "Spiegel".

Wie Recherchen des "Spiegel" und des Investigativportals "The Insider" zeigen, soll Sergijenkos Nähe zum russischen Regime wohl viel weiter reichen als bisher vermutet. So soll er "in engem Austausch" mit einem Oberst des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB gestanden haben.

Geheimdienst-Kontakt? 

Der AfD-Mitarbeiter soll nämlich, wie schon im Sommer enthüllt worden war, mit seiner Kontaktperson in Moskau darüber gesprochen haben, wie sich die deutschen Hilfen für die Ukraine womöglich stoppen oder verzögern ließen.

Laut Chats, die dem "Spiegel" zugespielt worden sind, soll Sergijenko in einer verschlüsselten Messengerdienst-Nachricht dem Russen erklärt haben, er bereite mit seinem Chef, dem AfD-Bundestagsabgeordneten Eugen Schmidt eine Klage gegen die Waffenlieferungen vor. Dafür könne man "finanzielle Unterstützung" benötigen. Mit dieser Aktion hätte die "Arbeit der Regierung erschwert" werden sollen.

Bislang war unklar, wer die ominöse Kontaktperson ist. Erkenntnisse europäischer Sicherheitsbehörden sollen zeigen, dass es sich dabei um Oberst Ilja Wetschtomow handelt, einem Mitarbeiter des "Fünften Dienstes" des russischen Geheimdienstes FSB. Wetschtomow selbst sei ebenfalls im ständigen Austausch mit Dutzenden weiteren FSB-Beamten.

Einflussagent Moskaus?

Laut "Spiegel" stehe nun der Verdacht im Raum, Sergijenko hätte sich vom russische Geheimdienst einspannen lassen, um die deutsche Politik zu beeinflussen. Sergijenko weist diese Vorwürfe zurück.

Die Anschuldigungen, er sei ein "Einflussagent Moskaus", seien "haltlos und entsprechen in keiner Weise der Realität", versichert er. Die Verbindungen nach Russland seien erfunden, die Kontaktperson Wetschtomow "existiert für mich nicht", so Sergijenko.

Auch der AfD-Abgeordnete Eugen Schmidt, für den Sergijenko arbeitet, wollte nicht auf die seiner Aussage nach "substanzlose Unterstellung" gegen seinen Mitarbeiter eingehen.

ribbon Zusammenfassung
  • Wladimir Sergijenko ist der Mitarbeiter des AfD-Abgeordneten Eugen Schmidt.
  • Sergijenko ist auch ein prorussischer Aktivist - regelmäßig reise er zwischen Russland und Deutschland, trete im russischen Staatsfernsehen auf und habe Kontakte zum Moskauer Machtapparat, so der "Spiegel".
  • Wie Medien-Recherchen zeigen, soll Sergijenkos Nähe zum russischen Regime wohl viel weiter reichen als bisher vermutet.
  • So soll er "in engem Austausch" mit einem Oberst des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB gestanden haben.
  • Der AfD-Mitarbeiter und dessen Chef Schmidt sprechen hingegen von einer "substanzlose Unterstellung".

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