Fußi zu Strache: "Ich bin froh, dass Sie nicht mehr in der Politik sind"

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Bei "WildUmstritten" wird gestritten: Ex-Politiker Heinz-Christian Strache sieht Extremismus seitens der Ukraine und Russland; Aktivistin Lena Schilling und PR-Profi Rudi Fußi sehen Täter-Opfer-Umkehr bei Strache.

Ex-Politiker Heinz-Christian Strache findet, dass die "Kriegstreiberei" in der Ukraine zu weit gehen würde. Er sieht die Schuld bei der Ukraine und will den "Vorkriegszustand". Dem widersprechen Klimaaktivistin Lena Schilling und Politikberater Rudi Fußi ganz klar: Tausende Menschen seien gestorben, die Ukraine sei angegriffen worden und müsse sich verteidigen dürfen.

Fußi findet, dass Straches "Freundschaftsvertrag" mit Putin ein klares Bekenntnis gewesen sei. Die Ukraine sei in ihrem Territorium verletzt worden, auch die Angriffe auf Georgien und Tschetschenien seien Völkerrechtsbrüche gewesen und müssten nun gestoppt werden.

Beide Seiten müssten sich für den Frieden bewegen findet Strache, Fußi und Schilling sehen hier Täter-Opfer-Umkehr beim Ex-Politiker. Dieses Argument mache Fußi froh, dass Strache nicht mehr in der Politik sei. "Wo leb' ma denn, dass ma zu so einem Deal kommt?", ergänzt Fußi entgeistert. 

Russland würde mit der Angst der Welt spielen. Es sei keine Weltmacht, findet Fußi. Putin sei nur ein Diktator, der das Glück habe, die Bevölkerung mit Propaganda zu unterdrücken. Der Besitz von Atomwaffen, das sei das Glück Russlands. 

Russland jetzt nachzugeben würde das falsche Signal an andere Diktatoren senden, denkt Fußi. So könnte China auch auf die Idee kommen, ohne internationale Konsequenzen in Taiwan einfallen zu können, wenn die internationale Gemeinschaft bei Putin nachgeben würde. Es würde auch nichts bringen jetzt darüber zu diskutieren, was gewesen sein hätte können. 

"'T'schuldige"

Strache will sich Gehör verschaffen "'Tschuldige - also 'Tschuldige", und greift sich an den Kopf. Fußi würgt ihn ab: "Sie können auch nicht sagen, 'wär ich nicht gefilmt worden, wär ich noch in der Politik'".

Lena Schilling wirft ein, dass man den Aggressor stoppen müsse. "Solange Russland diesen Krieg weiterführt, wird es keinen Frieden geben können". Dem stimmt auch Strache zu. Auch er findet, es braucht Friedensverhandlungen. Bei der Schuld-Frage bleiben sich die Diskutierenden uneinig. 

"Wer halbwegs normal im Kopf ist, würde auch keinen Freundschaftsvertrag mit Putin machen", findet Fußi. Putin müsse in die Schranken gewiesen werden, so Schilling. Das solle mit starken Sanktionen passieren. Seitens der österreichischen Politik fehle in Anbetracht der hohen Gas-Importe aus Russland der Wille, sagt Fußi.

Neutralität im Krieg und Öffentlich-Rechtlichen

Fußi sieht mit dem jetzigen Stand die österreichische Sicherheitspolitik gefährdet: Man könne sich nicht wehren und würde sich nur auf die Hilfe der umliegenden Länder verlassen. Strache findet das zynisch. Für ihn habe die Neutralität historische Berechtigung - das Problem sei, dass sie nicht gelebt würde. 

Thema drei kreiste um die Neufinanzierung des ORF. Welche Art von Öffentlichen-Rechtlichen es bräuchte, stünde aktuell nicht die Debatte, so Rudi Fußi. Ihm sei wichtig, jedes Universum für immer in der TV-Thek nachschauen zu können. Die Parteien müssten aus dem Stiftungsrat verbannt werden, finden Schilling und er. Strache fände es besser, jemanden politisch zur Verantwortung zu ziehen, auch im ORF.

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  • Bei "WildUmstritten" wird gestritten: Ex-Politiker Heinz-Christian Strache sieht Extremismus seitens der Ukraine und Russland; Aktivistin Lena Schilling und PR-Profi Rudi Fußi sehen Täter-Opfer-Umkehr bei Strache.

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