Fußi: Rendi-Wagners Tage als SPÖ-Chefin sind gezählt

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SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner habe viele Chancen gehabt, die sie nicht genutzt habe, meint der Politikberater Rudi Fußi bei "WildUmstritten". Er vermutet: Ihre Zeit als SPÖ-Chefin ist gezählt.

Würde man den publizierten Umfragen glauben, ist die SPÖ unter Pamela Rendi-Wagner deutlich hinter die FPÖ zurückgefallen, nachdem die Roten eine Zeit lang auf Platz eins in allen Umfragen waren. Der Ausblick für die SPÖ für die kommenden Landtagswahlen in Salzburg und Kärnten schaue laut Politikberater Rudi Fußi "nicht gut aus", wie er bei "WildUmstritten" meint. "Chaostage" bei den Roten sieht er jedoch nicht, er ortet "eine ganz normale Entwicklung".

Fußi: Rendi-Wagner nicht das Hauptproblem

Das ganze Land würde sich fragen, ob Kanzlerkandidatin Pamela Rendi-Wagner die "bestmögliche der SPÖ" ist - Fußi würde diese Frage jedoch mit Nein beantworten. Er fügt jedoch hinzu: Warum fragt eigentlich niemand, ob Karl Nehammer der beste Kanzlerkandidat der ÖVP ist? Würde man das mit Ja beantworten, habe man nämlich ein "gröberes Problem mit seiner Wahrnehmung".

Das Hauptproblem der SPÖ sei nicht Rendi-Wagner. Der Politikberater ist jedoch trotzdem der Meinung, dass die Tage der SPÖ-Chefin "gezählt sind", weil sie "viele Chancen hatte, die sie nicht genutzt hat". Das Hauptproblem sei, dass bei den Roten "kein Team vorhanden ist", so Fußi. Die Frage "Wofür steht die SPÖ?" könne nicht mehr "konsistent beantwortet werden". 

Alles verspielt?

Auch der Herausgeber und Politikberater Wolfgang Rosam ist der Meinung, dass die SPÖ nicht nur in Wien, sondern allgemein auch in den letzten Wochen "alles verspielt" habet. Die Roten würden es sowohl in Niederösterreich, aber auch österreichweit nicht schaffen, "Punkte zu machen". Rosam vermutet, dass viele Sozialdemokraten frustriert darüber sind, dass die SPÖ-Chefin es nicht schaffte, diese Punkte zu erreichen. 

Rosam prognostiziert, dass Rendi-Wagner "sich das selbst nicht mehr lange antun" werde. Spannend sei dann die Frage: Wer kommt nach Rendi-Wagner?

Linsinger: SPÖ hat "gar nichts"

Eva Linsinger, stellvertretende "Profil"-Chefredakteurin, bezeichnet das Wahlergebnis der SPÖ bei den NÖ-Wahlen als "Desaster". Würde man es "in einem Moment, wenn eine dominante ÖVP die absolute Mehrheit verliert" und das Thema Teuerung präsent ist, nicht schaffen, "auch nur ein bisschen was dazu zu gewinnen, sondern gar zu verlieren", dann wisse man, "man wird nie eine Wahl gewinnen", meint sie. Denn besser werde die Themenlage nicht und schwächer werde auch die ÖVP nicht.

Die Parteichefin auszutauschen würde jedoch nicht genügen, denn die Roten hätten "gar nichts". Die SPÖ hätte "keine Themenführerschaft", sei in "allen Kompetenzfeldern schlecht aufgestellt", und auch beim Thema Asyl und Migration "eiert sie seit Jahrzehnten rum und findet keine Antwort", so die Journalistin.

Politikberater Rudi Fußi stimmt Linsinger zu: Die Roten befänden sich "in einer dramatischen Situation". Würden die SPÖ, und auch die ÖVP, sich nicht "nachhaltig erneuern", würden sie "niemals wieder nach oben kommen", beurteilt er bei "WildUmstritten". 

ribbon Zusammenfassung
  • SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner habe viele Chancen gehabt, die sie nicht genutzt habe, meint der Politikberater Rudi Fußi bei "WildUmstritten".
  • Er vermutet: Ihre Zeit als SPÖ-Chefin ist gezählt.

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