Rettungsschiff brachte drei Tote nach Lampedusa
Nach Angaben der Hilfsorganisation war die Besatzung des Schiffes "Nadir" durch einen Funkspruch auf ein überfülltes Schlauchboot aufmerksam geworden, das sich in der Nähe der Insel Malta in Seenot befunden habe. Die beiden Kinder seien bereits tot gewesen, als die "Nadir" zu dem Schlauchboot gelangt sei. Der Mann sei trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben.
Diesen Angaben zufolge war der Motor des Bootes auf hoher See ausgefallen. Seither seien die Menschen an Bord Wind und Wetter schutzlos ausgeliefert gewesen. Vermutet wird, dass die Kinder und der Mann verdursteten. Den Behörden zufolge kamen mit der "Nadir" 57 Menschen auf Lampedusa an, wo sie nun versorgt werden. Sie stammen aus afrikanischen Ländern wie Gambia, Ghana, Nigeria und Togo.
Mehr als 2.200 Tote oder Vermisste vergangenes Jahr
Die Insel ist seit vielen Jahren eines der Zentren der Fluchtbewegung übers Mittelmeer. Auf der gefährlichen Überfahrt aus dem Nahen Osten oder Afrika nach Europa kommen immer wieder Menschen ums Leben. Nach UN-Schätzungen ertranken vergangenes Jahr mehr als 2.200 Flüchtlinge oder wurden als vermisst gemeldet. Befürchtet wird, dass die tatsächlichen Zahlen noch höher liegen.
Zusammenfassung
- Ein Rettungsschiff der deutschen Organisation Resqship brachte drei tote Migranten, darunter zwei etwa zweijährige Kinder und einen etwa 30-jährigen Mann, sowie 57 Überlebende nach Lampedusa.
- Das überfüllte Schlauchboot, das in der Nähe von Malta entdeckt wurde, hatte einen Motorschaden; die Menschen an Bord waren Wind und Wetter schutzlos ausgesetzt und vermutlich verdurstet.
- Laut UN-Schätzungen kamen 2023 mehr als 2.200 Flüchtlinge auf der Mittelmeerroute ums Leben oder gelten als vermisst, wobei die tatsächlichen Zahlen vermutlich noch höher sind.