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Regierung stellt klar: Sperrstunde bleibt bei 22:00 Uhr

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Trotz Protesten von Wirten und Hoteliers bleibt die Regierung bei ihrer Linie. Die Sperrstunde bleibt bei 22 Uhr.

"Wenn Sie mich fragen, tut mir das leid für die Österreicherinnen und Österreicher, dann ein klares Ja" - aber aus Sicht der beratenden Experten sei die Sperrstundenregelung einfach notwendig. "Wir versuchen unser Bestes, die Menschen zu schützen", verteidigte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) gegenüber der APA das Vorgehen der Regierung.

Eine Absage an die Touristiker kommt auch aus dem Gesundheits-wie aus dem Tourismusministerium und von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). Sie alle verwiesen heute im "Ö1-Mittagsjournal" auf das Beratungsgremium "Gecko" der Bundesregierung, das zur Vorsicht rund um den Jahreswechsel mahnt. Deren Vorschläge habe die Regierung angesichts der neuen Virusvariante Omikron umgesetzt.

Etwas anders sieht das der Tiroler Landeshauptmann und Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz, Günther Platter (ÖVP). "Solche überfallsartigen Entscheidungen führen nur zu weiteren Verunsicherungen und werden uns im Kampf gegen die Pandemie und Omikron nicht weiterbringen", sagte er der "Tiroler Tageszeitung".

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) kündigte am Mittwoch Schwerpunktkontrollen der Polizei zum Jahreswechsel an und meinte: "Ich appelliere an alle, feiern Sie Silvester, aber feiern Sie im kleinen Kreis mit Freunden oder Familie."

Opposition gespalten

Von der SPÖ kommt Verständnis für die Sperrstunde vor Mitternacht. Deren Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner meinte auf Facebook, dass heuer "nicht die Zeit für Partys und große Feiern" ist. Die NEOS hingegen erachten die Lösung als "sinnbefreit" und verlangen ein Schließen um ein Uhr.

FPÖ-Parteiobmann Herbert Kickl betonte heute: "Die Leidtragenden sind die Tourismus- und Gastronomiebetriebe des Landes, die auch in der aktuellen Wintersaison herbe Verluste einfahren werden, obwohl vor wenigen Wochen die ÖVP-Tourismusministerin (Elisabeth) Köstinger noch vollmundig versprochen hat, dass es heuer eine Wintersaison geben werde."

Umsatzverlust von 40 Prozent erwartet

Die Gastronomen wiederum trommeln bereits seit Tagen gegen die Vorverlegung der Sperrstunde auf 22:00 Uhr, insbesondere zu Silvester. Wobei die Aussicht auf Gehör schwindet. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", so Gastronomie-Obmann Mario Pulker, sehr optimistisch sei er aber nicht. Er erwartet alleine vom Ausfall des Geschäftes zum Jahreswechsel einen branchenweiten Umsatzverlust von 50 bis 60 Prozent. Wifo-Experte Oliver Fritz sprach heute im "Ö1-Mittagsjournal" von rund 40 Prozent.

Markus Grießler von der Wiener Wirtschaftskammer rechnete vor: "Der abgesagte Silvesterpfad und die eingeführte Sperrstunde um 22 Uhr kosten den Wiener Tourismus 50 Millionen Euro. Einnahmen, die auch nicht mehr nachgeholt werden können."

"Kitzloch"-Fall wohl Omikron

Wie Mittwochnachmittag bekannt wurde steckt bei dem Ischgler "Kitzloch"-Fall doch die Coronavirus-Variante Omikron dahinter. Die entsprechende Bestätigung haben nunmehr aktuelle Nachmeldungen des auswertenden Labors gebracht, teilte das Land Tirol mit.

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  • Trotz Protesten von Wirten und Hoteliers bleibt die Regierung bei ihrer Linie. Die Sperrstunde bleibt bei 22 Uhr.

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