Proteste gegen Gas-Konferenz: "Ihr dürft euch hier nicht in Ruhe treffen"

Eine Demonstrantin vor der OMV-Zentrale wandte sich im PULS-24-Interview direkt an die Teilnehmer:innen der Gas-Konferenz und gab zu verstehen: "Ihr dürft euch hier nicht in Ruhe treffen, wir blockieren euch". Obwohl es am Montag und am Weg zur OMV-Zentrale bereits zu Festnahmen kam, zeigt sich die Aktivistin noch entspannt. Ob man festgenommen wird, hänge ihrer Meinung nach von der "Laune der Beamt:innen" ab.

Polizeigewalt am Montag "unverhältnismäßig"

Verena Gradinger, Sprecherin der Gruppe "Block Gas", findet drastischere Worte zum Verhalten der Polizei gegenüber Demonstrant:innen vom Vortag: Diese seien "vollkommen eskaliert" und "unverhältnismäßig" gewesen. Trotz der Polizeigewalt wolle man allerdings nicht aufgeben.

Die OMV-Zentrale als Protestort haben man gewählt, um zu zeigen, dass man auch zu den "Orten der Zerstörung" gehe. Die Demonstrant:innen wollen dem Gaskonzern klarmachen, dass solange die Konferenz stattfinde, auch gegen ihn protestiert werde. Die OMV sei nämlich einer der "100 größten Klima-Killer der Welt", so Gradinger.

OMV ein "Krisen-Profiteuer"?

Ihr Kollege Anselm Schindler befand währenddessen bei den Gleisen, die zur OMV-Raffinerie führen. Er ging sogar noch einen Schritt weiter und nannte die OMV "Krisen-Profiteuer" und hob dabei die russischen Gas-Geschäfte des Unternehmens hervor. Der Sprecher kritisiert, dass das Unternehmen durch ein kriegsführendes Land Gewinne macht: "Das kann so nicht gehen". Die Gruppe fordert, dass die Übergewinne der OMV in Projekt zum Ausbau von erneuerbarer Energie gesteckt werden.

Schindler findet die Gas-Konferenz dahingehend problematisch, weil über den Köpfen der Menschen Projekte beschlossen werden, die die fossile Infrastruktur weiter finanziert und dadurch unsere "Zukunft zerstört" werde.

Protestbanner am "Marriott"-Hotel

Neben den Protesten bei der OMV und den Gleisen zur Raffinerie, gab es auch eine Demonstration am Wiener Ring. Dort befindet sich das "Marriott"-Hotel, in dem die Gas-Konferenz stattfindet. Aktivist:innen der Gruppe "Greenpeace" haben es geschafft in das Hotel zu gelangen und hingen ein Protestbanner an dem Gebäude auf.

Jasmin Duregger, "Greenpeace"-Sprecherin, befand sich ebenfalls vor dem Hotel und fordert im Interview mit PULS 24 von der Regierung: "Hört auf mit diesen fossilen Verbrechen".