Platter-Rückzug: Zieht Niederösterreich bei früheren Wahlen nach?

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Nach dem angekündigten Rückzug von Günther Platter (ÖVP) in Tirol, stellt sich für Politikberater Thomas Hofer die Frage, ob weitere Bundesländer mitziehen und ihre Wahlen vorverlegen. Die Wahlkämpfe werden wohl in den nächsten Tagen starten.

Am Sonntagabend wurde bekannt, dass Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) sich zurückziehen wird und im Herbst Neuwahlen stattfinden werden. Für Politikberater Thomas Hofer kommt dies wenig überraschend und liegt an den derzeitigen Umfragewerten. Als Amtsinhaber würde sich die Frage stellen: "Hol ich mir diesen Niedergang ab, hab' ich den noch zu verantworten – auch wenn er ihn in Teilen natürlich zu verantworten hat – oder übergebe ich ihn?"

Platter hat sich offensichtlich für die Übergabe entschieden. Aber eben nicht direkt. Das gönne Platter seinem Nachfolger nicht, sagt Hofer bei "ATV Aktuell - Die Woche". Er prognostiziert dem nächsten Landeshauptmann einen schwierigen Start, da er nicht "vorher die Chance hatte, als Landeshauptmann zu agieren". Es würde zu einem "Bergauf-Wahlkampf" kommen.

Ziehen weitere Bundesländer nach?

Thomas Hofer und Peter Hajek glauben, dass auch weitere Bundesländer ihre Wahl vorziehen – allen voran Niederösterreich. Im Herbst habe man bessere Chancen auf ein gutes Ergebnis, sind sich beide sicher. Aus der Vergangenheit habe man gelernt, dass es "meistens nicht besser geworden" sei und "Dinge, die jetzt aufschlagen eine Folgewirkung" haben, so Hajek. Dennoch: "Gut laufen wird es für alle Amtsinhaber da jetzt nicht wirklich. Jedenfalls von Seiten der ÖVP", glaubt Hofer.

Landes-OVP gegen Bundes-ÖVP

Während man unter Sebastian Kurz zumindest zwischenzeitlich Rückenwind aus dem Bund gehabt habe, so Hofer, sei das mittlerweile ein "massiver Gegenwind". Das wiederum sorge für das nächste Problem für Kanzler Karl Nehammer (ÖVP). Die Landesspitzen der ÖVP werden sich nun vom Bund absetzen, "Wünsche ausrichten, Forderungen stellen" und einen Wahlkampf gegen die eigene Bundesrichtung machen. Einen ersten Vorgeschmack darauf gab es bereits am Sonntag in der "Kronen Zeitung". Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner forderte den Bund auf, bei der Entlastung der Bevölkerung für mehr Tempo zu sorgen.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem angekündigten Rückzug von Günther Platter (ÖVP) in Tirol, stellt sich für Politikberater Thomas Hofer die Frage, ob weitere Bundesländer mitziehen und ihre Wahlen vorverlegen.
  • Die Wahlkämpfe werden wohl in den nächsten Tagen starten.
  • Die Landesspitzen der ÖVP werden sich nun vom Bund absetzen, "Wünsche ausrichten, Forderungen stellen" und einen Wahlkampf gegen die eigene Bundesrichtung machen.
  • Einen ersten Vorgeschmack darauf gab es bereits am Sonntag in der "Kronen Zeitung".
  • Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner forderte den Bund auf, bei der Entlastung der Bevölkerung für mehr Tempo zu sorgen.

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