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Drei US-Bürger bei Attacke in Syrien getötet

Heute, 17:35 · Lesedauer 3 min

Bei einem Angriff eines jihadistischen Extremisten in Syrien sind laut Pentagon am Samstag zwei US-Soldaten und ein US-Dolmetscher getötet worden, drei weitere Personen seien verletzt worden. Der tödliche Angriff eines Aktivisten der Terrorgruppe IS (Islamischer Staat) sei in der Stadt Palmyra erfolgt, schrieb ein Pentagonsprecher auf X. Verteidigungsminister Pete Hegseth repostete den Tweet und schrieb, auch der Angreifer sei von verbündeten Streitkräften getötet worden.

"Wir trauern um den Verlust von drei großen amerikanischen Patrioten in Syrien", erklärte US-Präsident Donald Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social und drohte mit "sehr ernster Vergeltung". Die US-Regierung hatte zuvor klargemacht, dass sie den neuen syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa unterstützt. Trump hatte ihn im November im Weißen Haus empfangen und erklärt: "Wir wollen, dass Syrien ein sehr erfolgreiches Land wird. Und ich glaube, dieser Anführer kann das schaffen."

Die Mission der US-Soldaten habe darin bestanden, laufende Operationen gegen den IS und den islamistischen Terrorismus in der Region zu unterstützen. Hegseth schrieb weiter: "Seien Sie gewiss: Wenn Sie Amerikaner angreifen - egal wo auf der Welt -, werden Sie den Rest Ihres kurzen, angstvollen Lebens in dem Wissen verbringen, dass die Vereinigten Staaten Sie jagen, finden und gnadenlos töten werden." Die für die Region zuständige Kommandozentrale des US-Militärs (CENTCOM) sprach von einem Einzeltäter.

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA hatte zuvor berichtet, US-Streitkräfte seien in Syrien unter Beschuss geraten. Mehrere Militärangehörige seien bei dem Angriff während eines gemeinsamen Patrouillengangs nahe der antiken Stadt Palmyra verletzt worden. Auch zwei Angehörige der syrischen Streitkräfte seien verletzt worden. Der Angriff habe sich während einer gemeinsamen Ortsbegehung in dem Gebiet ereignet, meldete SANA unter Berufung auf Sicherheitskreise.

US-Hubschrauber flogen die Verwundeten zur Militärbasis al-Tanf nahe der syrischen Grenze zu Jordanien und Irak, meldete SANA weiter unter Berufung auf die namentlich nicht genannte Quelle. Der Angreifer sei getötet worden. Über das Motiv oder die genaueren Umstände des Vorfalls gebe es aber keine Informationen. Niemand habe sich zunächst zur Tat bekannt.

Palmyra in der syrischen Wüste zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO und war in der Vergangenheit Austragungsort schwerer Kampfhandlungen. Vor Beginn des Bürgerkriegs in Syrien im März 2011 war der Ort ein beliebtes Ziel von Archäologen und Touristen.

Die USA führen in Syrien und im benachbarten Irak eine internationale Koalition zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) an. Der Einsatz begann, nachdem der IS 2014 große Gebiete in beiden Ländern überrannt hatte. Der IS gilt als militärisch besiegt, in beiden Ländern sind aber weiterhin IS-Kämpfer aktiv, die auch Anschläge verüben.

Reduzierung der US-Truppenstärke in Syrien

Im Frühjahr hatte Washington eine Halbierung seiner militärischen Präsenz in Syrien angekündigt. Künftig sollten in Syrien insgesamt "weniger als 1.000 US-Soldaten" verbleiben, hatte das Verteidigungsministerium erklärt. Zuletzt waren dort etwa 2.000 Soldaten stationiert. Begründet wurde dies mit Erfolgen im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Inwieweit die Truppenreduzierung bereits umgesetzt wurde, war unklar.

Zusammenfassung
  • Bei einem Angriff eines IS-Extremisten in Palmyra, Syrien, wurden am Samstag laut Pentagon zwei US-Soldaten und ein Dolmetscher getötet sowie drei weitere Personen verletzt.
  • Der Angreifer wurde von verbündeten Streitkräften getötet, während US-Präsident Donald Trump auf "sehr ernste Vergeltung" pochte und die laufenden US-Operationen gegen den IS in der Region bekräftigte.
  • Die USA hatten im Frühjahr eine Halbierung ihrer Truppen in Syrien von etwa 2.000 auf weniger als 1.000 Soldaten angekündigt, wobei die genaue Umsetzung noch unklar ist.