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Papst beginnt Urlaub in Sommerresidenz Castel Gandolfo

06. Juli 2025 · Lesedauer 3 min

Der Papst beginnt am Sonntag seinen Urlaub und zieht in die Sommerresidenz in Castel Gandolfo, 30 Kilometer südlich von Rom am Albano-See. Leo XIV. bricht damit mit einer Gewohnheit seines Vorgängers Franziskus, der während seines zwölfjährigen Pontifikats die Residenz nicht genutzt und auf Sommerfrische verzichtet hatte.

Der Papst sprach am Sonntag noch das Angelus-Gebet auf dem Petersplatz und fuhr dann bei hohen Temperaturen zu den päpstlichen Villen in Castel Gandolfo, wo er sich zwei Wochen halten wird. Nachdem er die Villa Barberini betrat, wo er wohnen wird, zeigte sich der Heilige Vater an der Terrasse und grüßte die Pilger, die ihm zuwinkten. Begleitet wurde er von seinem Privatsekretär Edgar Rimaycuna. In der Villa empfing er den Bürgermeister von Castel Gandolfo, Alberto De Angelis und den Bischof von Albano, Vincenzo Viva.

Die Urlaubszeit wird der Papst Indiskretionen zufolge nutzen, um seine erste Enzyklika zu schreiben. Während des Urlaubes wird Leo XIV. einen Pool nutzen können, der jetzt bereits wieder in Betrieb sein wird. Der Pool war im Auftrag von Papst Johannes Paul II. errichtet worden, der in Castel Gandolfo gern urlaubte. Zusätzlich gibt es auf dem Gelände einen neuen Padel-Platz. Der Tennis-ähnliche Sport wird stets im Doppel gespielt. Der Papst gilt als leidenschaftlicher Tennisspieler.

An den beiden nächsten Sonntagen will er sein Mittagsgebet auf dem Dorfplatz vor dem Papstpalast sprechen. Zudem sind Messen in der benachbarten Pfarrei San Tommaso da Villanova in Castel Gandolfo (13. Juli) und in der Kathedrale von Albano (20. Juli) geplant.

Generalaudienzen finden erst wieder ab dem 30. Juli statt.

Das nächste Mittagsgebet auf dem Petersplatz will Leo am 27. Juli halten. Die wöchentlichen Generalaudienzen finden erst wieder ab Mittwoch, 30. Juli, statt. Auch das lange Wochenende am traditionellen römischen Hochsommer-Feiertag "Ferragosto" (Mariä Himmelfahrt) wird der Papst in Castel Gandolfo verbringen. Am Freitag, 15. August, werde er die Messe in der dortigen Pfarrkirche feiern und am Sonntag, 17. August, nach dem Angelusgebet nach Rom zurückkehren, so die Mitteilung.

Castel Gandolfo wurde seit dem frühen 17. Jahrhundert von den Päpsten als Sommerresidenz genutzt, in der die Kirchenoberhäupter drei bis vier Monate des Jahres verbrachten. Das Anwesen umfasst neben zwei Palästen und parkähnlichen Anlagen auch landwirtschaftlich genutzte Flächen und Gebäude. Gerüchten zufolge soll Leo XIV. sich in der Villa Barberini aufhalten, die zuletzt renoviert wurde.

Zuletzt zogen sich Johannes Paul II. (1978-2005) und Benedikt XVI. (2005-2013) immer wieder in die Anlage auf 426 Metern Höhe zurück. Papst Franziskus blieb hingegen auch im Sommer lieber im Vatikan und reduzierte lediglich sein Arbeitspensum. Er ließ den zentralen päpstlichen Palast 2016 in ein Museum umwandeln und richtete in dem 55 Hektar großen Park im Februar 2023 eine Ökologie-Hochschule namens "Borgo Laudato si" ein, inspiriert von der Enzyklika "Laudato si". Er zieht alljährlich Tausende Besucher an.

Castel Gandolfo, eine Gemeinde mit 8.500 Einwohnern, freut sich, dass wieder ein Papst im Dorf urlaubt. Die Anwesenheit des neuen Pontifex wird Gläubige und Medienleute in die Ortschaft locken, davon erhoffen sich Restaurant-Betreiber und Souvenir-Läden eine Belebung des Geschäfts.

Der Papst kündigte beim Angelus-Gebet an, dass er am Sonntagnachmittag den Vatikan verlassen würde, um sich einige Ruhetage zu gönnen. "Ich wünsche allen, dass sie eine Urlaubszeit verbringen können, um Körper und Geist zu stärken", erklärte der Pontifex.

Zusammenfassung
  • Die Rückkehr eines Papstes nach Castel Gandolfo sorgt bei den 8.500 Einwohnern der Gemeinde für Freude und wirtschaftliche Hoffnung, da Gläubige und Medien erwartet werden und die Infrastruktur wie Pool und Padel-Platz wieder in Betrieb sind.