Rendi-Wagner vs. Doskozil – Wer hat bessere Karten?

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Die SPÖ hat festgelegt, wie sie über die künftige Führung der Partei entscheiden wird. Fix ist, dass Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner und der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil um den Vorsitz rittern werden. Doch was spricht für Rendi-Wagner? Und was für Doskozil?

Die Frage sei, ob es neben Rendi-Wagner und Doskozil nicht noch andere Kandidat:innen gebe, meint dazu Kommunikations- und Politikberater Rudi Fußi im PULS 24 Interview.

Rendi-Wagner habe "durchgehalten"

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner habe nach dem Rücktritt von Christian Kern die Partei übernommen und dabei nicht viel Unterstützung vorgefunden von ihren "hauptsächlich männlichen Kollegen im Vorstand und Präsidium", so Fußi. Die meisten Wahlen seien "nicht so gut gelaufen", Rendi-Wagner habe aber "durchgehalten". Während der Corona-Pandemie habe sie "Vorschläge gemacht, die fachlich besser und politisch besser waren als das, was die Bundesregierung hingelegt hat", meint der Politikberater. Auch während der Teuerungskrise habe sich die SPÖ-Chefin bemüht, Vorschläge zu bringen.

In Bezug auf Doskozil meint Fußi: Dieser habe als einziger in den letzten Jahren formidable Wahlen gewonnen hat. Doskozil würde aktiv vorzeigen, wie sozialdemokratische Politik funktioniere. Etwa durch die Einführung des Mindestlohns, die "Gestaltung des Burgendlandes in Richtung Energieautarkie" und "die Biolandwirtschaftsförderung, die er betreibt". Ihm werde zugetraut "eher eine Wahl gewinnen zu können", meint Fußi.

Was spricht gegen die Kandidaten?

Was in der Partei gegen die beiden Kandidat:innen spreche sei jedoch die interessantere Frage, so Fußi.

Gegen Doskozil spreche sein "Verhalten gegenüber Rendi-Wagner" - "die Querschüsse", die viele SPÖ-Mitglieder gestört hätten. Rendi-Wagner hingegen habe kein Team aufgebaut, die Kommunikation nicht professionalisiert, die Bundesgeschäftsleitung "katastrophal besetzt" und sei zu wenig in den Medien präsent gewesen sei, meint der Kommunikationsberater.

Wer wird Spitzenkandidat?

Josef Kalina, Unternehmer und ehemaliger SPÖ-Politiker, sieht derzeit wenige programmatische und inhaltliche Unterschiede zwischen den beiden Kandidat:innen.

Als Kommunikationsexperte sehe er, dass die SPÖ sich für die kommende Nationalratswahl aufstellen müsse. Es gehe weniger um den Parteivorsitz, sondern mehr um die damit verbundene Frage: Wer wird Spitzenkandidat:in bei der Wahl?

Für diese Wahlchancen sieht Kalina derzeit "bessere Karten bei Hans Peter Doskozil", wie er im PULS 24 Interview erklärt.

Mehr dazu:

Kalina zu Rendi vs. Doskozil: "Ich sehe zurzeit keine inhaltlichen Unterschiede"

Unternehmer und ehemaliger SPÖ-Politiker Josef Kalina über die SPÖ-Führungskrise.

ribbon Zusammenfassung
  • Die SPÖ hat festgelegt, wie sie über die künftige Führung der Partei entscheiden wird.
  • Fix ist, dass Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner und der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil um den Vorsitz rittern werden.
  • Doch was spricht für Rendi-Wagner? Und was für Doskozil?

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