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Bundesheer

Offiziersgesellschaft-Präsident für Frauen-Wehrpflicht

16. Apr. 2025 · Lesedauer 2 min

Eine Expertenkommission des Bundesheers prüft bis Herbst, ob der aktuell sechsmonatige Grundwehrdienst reformiert werden soll. Der Präsident der Österreichischen Offiziersgesellschaft, Erich Cibulka, will nun auch über eine Wehrpflicht für Frauen nachdenken.

Man könne "sehr innovativ denken und die Wehrpflicht nicht auf die männlichen Staatsbürger einschränken. Also eine Wehrpflicht für Frauen einführen", meinte Cibulka gegenüber der "Presse". Diese Idee hatte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) mit Verweis auf die fehlende Gleichstellung zwischen den Geschlechtern zuletzt abgewiesen.


Aktuell können Frauen einen freiwilligen Grundwehrdienst absolvieren.

Für Wiedereinführung der Übungspflicht

Sechs Monate Grundwehrdienst ohne Übungen sind für den Präsidenten der Offiziersgesellschaft außerdem zu wenig. Die Expertenkommission könne deshalb über ein "Österreich-Jahr" für alle Staatsbürger nachdenken.


"Der Wehrdienst wäre dann zum Beispiel auf acht Monate Grundwehrdienst und vier Monate Übungen aufgeteilt. Vier Monate Übungen würde heißen: 120 Tage. Wenn man jedes Jahr zehn Tage übt, dann hat man das in zwölf Jahren, also im Normalfall im Alter von 30 Jahren erledigt", so Cibulka.

Er schlägt zudem vor, die Zahl der Grundwehrdiener nach dem militärischen Bedarf zu deckeln. "Dieser Topf der militärisch Notwendigen wird in einem ersten Schritt mit Freiwilligen und in einem zweiten Schritt mit den jeweils tauglichsten Nichtfreiwilligen befüllt." Wer keinen Wehrdienst mache, müsse Zivildienst machen.

Video: Längerer Grundwehrdienst? Kommission soll prüfen

Zusammenfassung
  • Der Präsident der Österreichischen Offiziersgesellschaft, Erich Cibulka, regt an, eine Wehrpflicht für Frauen einzuführen, obwohl Verteidigungsministerin Klaudia Tanner dies mit Verweis auf die fehlende Gleichstellung ablehnt.
  • Cibulka fordert zusätzlich eine Übungspflicht für alle Soldaten, da sechs Monate Grundwehrdienst ohne Übungen zu wenig seien. Eine Expertenkommission prüft bis Herbst eine mögliche Reform.
  • Ein neues 'Österreich-Jahr' könnte acht Monate Grundwehrdienst und vier Monate Übungen beinhalten, wobei die Übungen über zwölf Jahre verteilt werden könnten.