APA/EXPA/JOHANN GRODER

Österreich entgingen rund 100.000 Impfdosen

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Einer Erhebung des Gesundheitsministeriums ergab, dass Österreich rund 100.000 Impfdosen des Vakzins von BioNTech nicht abgerufen hat. Dabei handle es sich um die Impfdosen, über die Impfkoordinator Auer den Gesundheitsminister nicht informiert hatte.

Österreich hätte über einen Reservetopf rund 100.000 Impfdosen mehr für das zweite Quartal bestellen können. So bezifferte das Gesundheitsministerium auf "APA"-Anfrage jene Menge, die nicht abgerufen wurde, weil der zuständige Spitzenbeamte Clemens Martin Auer eine Information an Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) unterlassen hatte. Dabei habe es sich um eine mögliche Zusatzbestellung über die schon georderten 30,5 Millionen Impfdosen hinaus gehandelt.

Rund 100.000 BioNTech-Dosen

Auer habe in einem zweiten Zuweisungsverfahren von BioNTech/Pfizer nicht weitergegeben, dass es in einem zweiten Topf nicht abgerufene Mengen gegeben habe. Im Gesundheitsministerium habe man nun erhoben, dass es sich dabei um rund 100.000 Dosen gehandelt habe, die Österreich abrufen hätte können. Freilich sei die Zahl aber mit Vorbehalt zu sehen, weil sie auch davon abhängig war, wie viel andere Länder aus diesem zweiten Topf abriefen. Der Reservetopf speise sich aus von den Mitgliedsstaaten nicht beanspruchten Impfdosen und sei daher beschränkt.

Für das zweite Quartal habe Österreich bei BioNTech/Pfizer und Moderna insgesamt 4,6 Millionen, bei AstraZeneca 1,2 Millionen bestellt, also insgesamt 5,8 Millionen. Impfdosen. Insgesamt umfasst das österreichische Impfstoffportfolio bis dato 30,5 Millionen Dosen. Die Kosten dafür liegen bei 388,3 Millionen Euro.

72 Prozent der Impfstoffmengen verimpft

Mit Stand Montag sind laut Daten der Europäischen Gesundheitsbehörde ECDC insgesamt 1,37 Millionen Impfdosen an Österreich geliefert worden. Gegliedert nach Hersteller: 875.745 von BioNTech/Pfizer, 369.600 von AstraZeneca und 122.400 von Moderna. Davon wurden rund 981.000 verimpft, was in etwa 72 Prozent der gelieferten Menge entspricht.

Budgetfreigaben "innerhalb weniger Tage"

Laut Finanzministerium wurden bisher 53 Millionen Euro für Corona-Impfstoff freigegeben. Bis Ende 2020 waren es rund 22 Millionen Euro, im laufenden Jahr bis dato 30,9 Millionen. Euro. Zudem hielt man im Finanzministerium fest, dass bisher Anfragen für Budget-Freigaben des Gesundheitsressorts für Impfstoffe "innerhalb weniger Tage" erfolgten. Das Gesundheitsressort habe für heuer 120 Millionen für die Beschaffung von Impfstoffen in seinem Budget angemeldet. Darüber hinaus stünden im Covid-Fonds bis zu 1,5 Milliarden. Euro zur Verfügung, auf die bei Bedarf zugegriffen werden könne.

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ribbon Zusammenfassung
  • Österreich hätte über einen Reservetopf rund 100.000 Impfdosen mehr für das zweite Quartal bestellen können.
  • o bezifferte das Gesundheitsministerium auf "APA"-Anfrage jene Menge, die nicht abgerufen wurde, weil der zuständige Spitzenbeamte Clemens Martin Auer eine Information an Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) unterlassen hatte.
  • Dabei habe es sich um eine mögliche Zusatzbestellung über die schon georderten 30,5 Millionen Impfdosen hinaus gehandelt.

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