APA/APA (Archiv)/GEORG HOCHMUTH

Öffnungsplan für Schulen noch nicht klar

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Der konkrete Öffnungsplan für die Schulen ab dem 7. Dezember ist nach wie vor unklar. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) verwies am Freitag auf noch anstehende Gespräche über das Wochenende bzw. am Anfang nächster Woche. Am Mittwoch werde dann das Gesamtpaket präsentiert. Gleichzeitig machte er kein Hehl daraus, dass möglichst alle Schüler in die Klassen zurückkehren sollen.

"Ich weiß, was ich will", so Faßmann. Einerseits sei Präsenzlehre dem Distance Learning vorzuziehen. Andererseits sei die Schule nicht nur ein Ort der Bildung, sondern auch sozialer Interaktionen. Man könne auch nicht über längere Zeit die Eltern mit einem großen Teil des Lernens belasten. Auch der Kontakt mit Gleichaltrigen sei für das Lernen wichtig.

An den Schulen ist der Bedarf an Laptops für schlecht ausgestattete Schüler noch nicht gedeckt. Aus den Bildungsdirektionen sei eine zusätzliche Nachfrage von 1.400 Geräten österreichweit gemeldet worden. Diese versuche man über die Bundesbeschaffungsagentur abzudecken, so Bildungsministeriums-Generalsekretär Martin Netzer. "Der Markt ist ziemlich ausgeräumt." Anders als beim ersten Lockdown im Frühjahr gebe es aber für Schüler ohne entsprechende Geräte die Möglichkeit, an den Schulen die EDV-Räume zu nutzen.

Die Kinderfreunde forderten sofortige Klarheit über den Öffnungsplan. Die Unabhängige LehrerInnengewerkschaft (ÖLI-UG) wiederum will bei der derzeitigen Infektionslage Fernunterricht an den Oberstufen mit der Möglichkeit nur zu "pädagogisch unbedingt" erforderlichen Tutorien sowie Schichtbetrieb in Kleingruppen für alle anderen Schulformen.

Ab 7. Dezember sollen die Schulen wieder vom Distance Learning in den Präsenzunterricht wechseln. Weil tags darauf mit Maria Empfängnis ein schulfreier Tag ansteht, dürfte allerdings so manche Schule den Montag zum schulautonomen Tag auserkoren und freigegeben haben. Das Bildungsministerium appelliert nun an die betreffenden Direktoren, in Absprache mit den Schulpartnern den freien Zwickeltag auf einen anderen Tag zu verschieben.

Unterdessen steigt der Betreuungsbedarf an den Schulen für die kommende Woche leicht an. Österreichweit haben sich laut Zahlen des Bildungsministeriums über alle Schultypen gerechnet im Schnitt rund 17 Prozent dafür angemeldet, in den ersten beiden Wochen waren es noch je 15 Prozent.

Allzu groß sind die Unterschiede je nach Bundesland nicht: Am stärksten in Anspruch genommen wird die Betreuung vermutlich in Salzburg (20 Prozent), Vorarlberg, Tirol und Kärnten (je 19 Prozent). Wien und Oberösterreich kommen auf je 18 Prozent, die Steiermark auf knapp 16, Burgenland auf Niederösterreich auf rund 13 Prozent. Wie bisher werden auch in der kommenden Woche die mit Abstand meisten Kinder an den Volksschulen erwartet und die wenigsten an AHS-Unterstufen.

Die Volksschulen, AHS-Unterstufen, Mittelschulen und Polytechnischen Schulen haben seit 17. November auf Distance Learning umgestellt. Gleichzeitig wird aber Betreuung und Lernunterstützung vor Ort angeboten. Die Rückkehr zum Präsenzbetrieb ist für den 7. Dezember geplant.

ribbon Zusammenfassung
  • Der konkrete Öffnungsplan für die Schulen ab dem 7. Dezember ist nach wie vor unklar.
  • Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) verwies am Freitag auf noch anstehende Gespräche über das Wochenende bzw. am Anfang nächster Woche.
  • Ab 7. Dezember sollen die Schulen wieder vom Distance Learning in den Präsenzunterricht wechseln.
  • Unterdessen steigt der Betreuungsbedarf an den Schulen für die kommende Woche leicht an.