Neuer US-Botschafter Fisher in Österreich angekommen
In seinem kurzen Statement bekannte sich Fisher auch zum weltweiten Engagement der USA. Mit Blick auf den heutigen "Veterans' Day", an dem die Vereinigten Staaten ihrer Kriegsveteranen gedenken, hob er deren "entscheidende Rolle" in der Verbreitung der Freiheit hervor, "die ein großer Teil der Welt heute genießt, einschließlich der Befreiung Österreichs vor 80 Jahren".
Die Beziehungen zwischen den USA und Österreich beruhen auf der "gemeinsamen Mission, das Leben der Bürger beider Nationen zu verbessern", sagte der Wahlkampfspender von US-Präsident Donald Trump weiter. Es gehe darum, zusammenzuarbeiten, "um für beide Seiten vorteilhafte Ziele zu erreichen". Konkret nannte er die Bereiche Handel, Diplomatie und Sicherheit. Gemeinsam mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) wolle er in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren daran arbeiten, "eine der stärksten Partnerschaften, die zwei Länder teilen können, zu erweitern".
Fisher kündigte auch an, durch Österreich reisen und alle Bundesländer besuchen zu wollen. Er wolle von den Österreichern lernen und ihnen zeigen, was er an den USA am meisten schätze. "Wir teilen so viel, was uns gemeinsam erfolgreich machen wird", betonte er. In seiner Arbeit wolle er auf einer fast 190 Jahre zurückreichenden Partnerschaft und Freundschaft aufbauen, "die Sicherheit und Wohlstand für Millionen von Menschen geschaffen hat".
Knappe Mehrheit bei Bestätigung im Senat
Fisher startet sein Amt nicht gerade mit einem Vertrauensvorschuss. Bei der Abstimmung im US-Senat im Oktober war er nur mit 51 zu 47 Stimmen bestätigt worden, was als Zeichen der zunehmenden politischen Polarisierung in den USA gilt. Bisher waren Botschafter meist mit lagerübergreifenden Mehrheiten von den Senatoren bestätigt worden. Die Ernennung Fishers verlief jedoch vergleichsweise zügig. Er kam knapp zehn Monate nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump in Wien an. Bei seiner unmittelbaren Vorgängerin Victoria Reggie Kennedy waren zwölf Monate ab dem Machtwechsel im Weißen Haus vergangen, bei deren Vorgänger Trevor Traina sogar 16 Monate.
Trump hatte Fisher bereits vor Amtsantritt nominiert
US-Präsident Donald Trump hatte den Chef der Immobilienfirma Fisher Realty bereits fünf Wochen vor seinem Amtsantritt als Botschafter in Österreich namhaft gemacht. In einem Post auf Truth Social hatte Trump damals geschrieben, dass der Immobilienmakler drei Vermittlungsbüros "in den wunderschönen Bergen von North Carolina" betreibe. "Art ist ein standhafter Unterstützer der America First Politik und wird uns stolz machen in Österreich", so Trump. North Carolina war bei der Präsidentenwahl im Vorjahr einer der sieben entscheidenden Swing States. US-Präsidenten bedenken traditionell verdiente Wahlkampfspender mit Botschafterposten.
Fisher studierte in North Carolina, hatte aber auch Kontakt zur Eliteuniversität Harvard, die von Trump erbittert bekämpft wird. So war er Delegierter bei den "Model United Nations" von Harvard, also eine Veranstaltung, bei der UNO-Sitzungen nachgespielt werden. Wie dem Lebenslauf Fishers auf seiner Unternehmensseite weiter zu entnehmen ist, engagiert sich Fisher in mehreren Vereinen und auch im Tourismusverband von North Carolina. Er nennt sich auch einen passionierten Reisenden und hat schon "alle sieben Kontinente und etwa 100 Länder" besucht, viele davon mit seiner Zwillingsschwester Amy und der Familie. Fisher erhielt den Ritterschlag als Mitglied des Dynastischen Ordens des Königlichen Hauses von Bourbon, dem auch die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher oder der ehemalige südafrikanisch-anglikanische Bischof Desmond Tutu angehörten.
Großvater war im Zweiten Weltkrieg US-Arzt in Europa
Über Fishers Bezug zu Europa oder Österreich ist wenig bekannt. Beim Senats-Hearing sagte der Republikaner Bill Hagerty, dass Fishers Großvater während des Zweiten Weltkriegs als US-Arzt in Europa gedient habe.
Fisher bekräftigte bei der Anhörung im US-Senat den Respekt der Vereinigten Staaten vor der sicherheitspolitischen Ausrichtung Österreichs. "Wir werden die Neutralität immer respektieren", sagte er im Juni in der mächtigen US-Parlamentskammer. Die USA wollten zugleich weiterhin "ein verlässlicher und vertrauenswürdiger Partner" Österreichs bleiben. Der damals designierte Botschafter lobte auch die Aktivitäten der österreichischen Regierung im Kampf gegen den Antisemitismus, weil dies auch eine wichtige Priorität der US-Regierung sei. Als Botschafter wolle er die USA als Nation und internationale Marke vertreten, "die für Exzellenz, Fairness, Wohlstand und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft steht".
Zusammenfassung
- Art Fisher ist am Dienstag als neuer US-Botschafter der USA in Österreich eingetroffen und bezeichnete die Aufgabe als „die größte Ehre meines Lebens“.
- Fisher wurde im Oktober mit einer knappen Mehrheit von 51 zu 47 Stimmen vom US-Senat bestätigt, was die politische Polarisierung in den USA widerspiegelt.
- Er kündigte an, die langjährige Partnerschaft zwischen Österreich und den USA vor allem in den Bereichen Handel, Diplomatie und Sicherheit weiter auszubauen.
- Fisher ist Immobilienunternehmer aus North Carolina, Unterstützer von Donald Trump und wurde bereits fünf Wochen vor Trumps Amtsantritt als Botschafter nominiert.
- Er will alle Bundesländer Österreichs bereisen, betont die fast 190-jährige Freundschaft beider Länder und respektiert die Neutralität Österreichs ausdrücklich.
