Netanyahu will 2026 wieder als Regierungschef kandidieren
Netanyahu ist Chef der konservativen Likud-Partei und übt das Amt des Ministerpräsidenten mit Unterbrechungen bereits seit mehr als 18 Jahren aus. Er ist damit der am längsten amtierende Regierungschef der israelischen Geschichte.
Nach der Wahl 2022 hatte Netanyahu eine weit rechts stehende Regierungskoalition unter Beteiligung von Ultraorthodoxen und Rechtsextremen gebildet. Während des Krieges gegen die Hamas im Gazastreifen sah sich Netanyahu mit ständigen Großdemonstrationen für die Freilassung der von den Radikalislamisten gehaltenen Geiseln konfrontiert. Viele Angehörige der Geiseln warfen ihm vor, mit seiner harten Kriegsführung des Leben der Geiseln zu gefährden.
Inzwischen gilt seit gut einer Woche eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Die letzten 20 überlebenden Geiseln wurden aufgrund des Waffenruhe-Abkommens von der Hamas freigelassen. Allerdings hat die Hamas bisher weniger als die Hälfte der 28 toten Geiseln übergeben.
Im Wahlkampf des kommenden Jahres dürfte sich Netanyahu bei einer erneuten Kandidatur mit verschärften Fragen dazu konfrontiert sehen, ob er angesichts des beispiellosen Großüberfalls der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023, bei dem mehr als 1200 Menschen getötet worden waren und der den Gaza-Krieg ausgelöst hatte, seiner Verantwortung für den Schutz des Landes gerecht geworden ist.
Zusammenfassung
- Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu kündigte an, bei der für Ende Oktober 2026 geplanten Parlamentswahl erneut als Regierungschef zu kandidieren und zeigte sich im Interview überzeugt, die Wahl gewinnen zu können.
- Im kommenden Wahlkampf dürfte Netanyahu mit verschärften Fragen zur Verantwortung für den Schutz Israels angesichts des beispiellosen Hamas-Überfalls vom 7. Oktober 2023 konfrontiert werden, bei dem über 1.200 Menschen getötet wurden.