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Hamas-Videos

Abgemagerte Geiseln: So reagiert Israel

03. Aug. 2025 · Lesedauer 3 min

Die islamistische Hamas hat Videos, in welchen ausgehungerte israelische Geiseln zu sehen sind, veröffentlicht. "Die Grausamkeit der Hamas kennt keine Grenzen", sagte Netanyahu, der sich schockiert zeigte. Polizeiminister Ben Gvir ruft zur Wiederbesetzung von Gaza auf.

In Tel Aviv und anderen israelischen Städten gingen am Samstag bis zu 60.000 auf die Straßen, um die Freilassung der Geiseln und einen Deal zu fordern.

Davor hatten die Hamas und andere islamistische Terrororganisationen Videos veröffentlicht, in welchen ausgehungerte Geiseln Rom Braslavski und Evyatar David zu sehen waren - PULS 24 berichtete.

Nun hat sich auch der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu entsetzt geäußert. Er habe den Familien versichert, "dass die Bemühungen um die Rückkehr aller unserer Geiseln fortgesetzt werden und ohne Unterlass weitergehen werden".

https://x.com/netanyahu/status/1951742661905572331

Der israelische Regierungschef habe "lange" mit Angehörigen Braslavskis und Evyatars gesprochen, hieß es aus dem Büro Netanyahus. "Die Grausamkeit der Hamas kennt keine Grenzen."

Hamas hungert "vorsätzlich die Bewohner des Gazastreifens aus"

Das Büro Netanyahus äußerte sich auch zur Lage im Gazastreifen. "Während der Staat Israel humanitäre Hilfe für die Bewohner Gazas zulässt, hungern Hamas-Kämpfer unsere Geiseln absichtlich aus und filmen sie auf zynische und abscheuliche Weise", erklärte man.

 Die Hamas hungere zudem "vorsätzlich die Bewohner des Gazastreifens aus", verwehre ihnen den Zugang zu Hilfsgütern und betreibe eine "Lügenkampagne gegen Israel".

Geisel Evyatar David in einem Hamas-VideoAFP

Geisel Evyatar David in einem Hamas-Video

Knapp 22 Monate nach Beginn des Gazakriegs, den die Hamas mit ihrem brutalen Überfall auf Israel ausgelöst hatte, ist die humanitäre Lage im Gazastreifen verheerend. 

Mehr als hundert Hilfsorganisationen warnten kürzlich vor einem "massenhaften Verhungern" in dem Palästinensergebiet. Seit Sonntag lässt Israel wieder mehr Hilfslieferungen zu. 

Israels Polizeiminister ruft zu Wiederbesetzung von Gaza auf

Der rechtsextreme israelische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat unterdessen zu einer Wiederbesetzung des Gazastreifens aufgerufen. In einem am Sonntag veröffentlichten Video äußerte sich auch Ben-Gvir sich zu jüngsten Videos ausgehungerter israelischer Geiseln im Gazastreifen.

https://x.com/itamarbengvir/status/1951899127308022252

Damit versuche die islamistische Hamas, Druck auf Israel auszuüben. Als Reaktion müsse Israel aber vielmehr "noch heute den ganzen Gazastreifen besetzen, Souveränität im ganzen Gazastreifen erklären", sagte Ben-Gvir. Gleichzeitig müsse man die palästinensische Bevölkerung zu "freiwilliger Auswanderung ermutigen", sagte er. 

Zu den Videos der israelischen Geiseln äußerte sich am Sonntag auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. "Die Bilder der israelischen Geiseln sind erschreckend und offenbaren die Barbarei der Hamas", erklärte Kallas im Onlinedienst X.

https://x.com/kajakallas/status/1951893632618749990

"Alle Geiseln müssen unverzüglich und bedingungslos freigelassen werden. Die Hamas muss ihre Waffen niederlegen und ihre Herrschaft im Gazastreifen beenden." Kallas verknüpfte dies mit der Forderung, "umfassende humanitäre Hilfe" müsse zu den Bedürftigen im Gazastreifen gelangen.

Zusammenfassung
  • Die islamistische Hamas hat Videos ausgehungerter israelischer Geiseln veröffentlicht, was von Premier Netanyahu als "grenzenlose Grausamkeit" der Hamas verurteilt wurde.
  • Bis zu 60.000 Menschen demonstrierten am Samstag in Israel für die Freilassung der Geiseln und einen Deal, während Hilfsorganisationen nach 22 Monaten Krieg vor massenhaftem Verhungern im Gazastreifen warnen.
  • Polizeiminister Ben-Gvir forderte in einem Video die Wiederbesetzung des gesamten Gazastreifens und eine "freiwillige Auswanderung" der palästinensischen Bevölkerung, während Israel seit Sonntag wieder mehr Hilfslieferungen zulässt.