Für Geiselrückkehr
Netanyahu bietet befristete Waffenruhe an
Für die Befreiung der Geiseln sei er zu der befristeten Waffenruhe bereit, sagte Netanyahu am Mittwochabend bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Hunderttausende Notleidende in Gaza müssen unterdessen weiter auf lebensrettende Hilfe warten. Laut UN stecken rund 100 Hilfs-Lkw weiter bei einem Grenzübergang fest.
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Von den noch immer von der Hamas in dem Palästinensergebiet festgehaltenen Geiseln seien 20 "sicher am Leben", erklärte Netanyahu zudem im TV. Gleichzeitig hielt er an dem kürzlich verkündeten Ziel fest, die vollständige Kontrolle über den Gazastreifen zu übernehmen.
Am Ende des jüngst ausgeweiteten Militäreinsatzes in dem Palästinensergebiet werde "der gesamte Gazastreifen unter Kontrolle der israelischen Armee sein". Dabei müsse eine "humanitäre Krise" vermieden werden, damit Israel seine "volle Handlungsfreiheit" behalte, fügte der Regierungschef hinzu.
Hilfslieferungen stecken fest
Die israelische Armee hatte ihre massiven Angriffe im Gazastreifen Mitte März nach einer zweimonatigen Waffenruhe wieder aufgenommen, am Wochenende wurde die Offensive ausgeweitet. Bis vor wenigen Tagen blockierte Israel zudem die Einfuhr jeglicher Hilfsgüter in das Gebiet. Die israelische Regierung wirft der Hamas jedoch vor, die Hilfsgüter weiterzuverkaufen, um ihre Kämpfer und Waffen zu finanzieren. Am Sonntag hob sie die Blockade auf Druck auch von Verbündeten hin auf.
Am zweiten Tag nach Ende der israelischen Blockade hätten 93 Lastwagen Hilfsgüter in den Gazastreifen geliefert, hieß es am Mittwoch von der für Palästinenser-Angelegenheiten zuständige israelische Behörde COGAT. Die humanitäre Hilfe umfasse Mehl, Babynahrung, medizinische Ausrüstung und Medikamente.
"Bisher konnte keine der Lieferungen den Ladebereich von Kerem Shalom verlassen", betonte wiederum der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, am Mittwoch in New York. Etwa 100 Lastwagen mit Hilfsgütern befänden sich seit teils knapp drei Tagen innerhalb des Gazastreifens bei dem Grenzübergang. Das Problem sei die von Israel vorgeschlagene Route für den Weitertransport der Güter.
Zusammenfassung
- Israels Premier Benjamin Netanyahu bietet eine befristete Waffenruhe im Gazastreifen an, um die Rückkehr der dort noch festgehaltenen Geiseln zu ermöglichen.
- Laut Netanyahu sind 20 der von der Hamas festgehaltenen Geiseln "sicher am Leben", während Israel weiterhin das Ziel verfolgt, die vollständige Kontrolle über den Gazastreifen zu übernehmen.
- Trotz der Lieferung von 93 Lastwagen mit Hilfsgütern nach Aufhebung der Blockade stecken rund 100 Lkw weiterhin am Grenzübergang Kerem Shalom fest und die humanitäre Lage bleibt angespannt.