Gipfeltreffen zu Gaza-Abkommen in Ägypten
Trump war mit deutlichem Zeitverzug von Israel nach Ägypten weitergeflogen. Trump stieg am Nachmittag gegen 16.15 Uhr (Ortszeit, 15.15 Uhr MESZ) in die Air Force One am Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv. Der ursprüngliche Plan des Weißen Hauses hatte vorgesehen, dass er bereits um 13.00 Uhr (Ortszeit, 12.00 Uhr MESZ) weiterreist. Trumps Aufenthalt in der Knesset - dem israelischen Parlament - hatte länger gedauert als geplant.
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi empfing zum Auftakt unter anderem den Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. In dem Ort auf der Sinai-Halbinsel trafen auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premier Keir Starmer und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ein.
In Sharm el Sheikh ist eine Zeremonie zum Abkommen zwischen der radikalen Palästinenserorganisation Hamas und Israel geplant, bei dem Ägypten zusammen mit Katar, der Türkei und den USA vermittelt hatte. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und die radikal-islamische Terrororganisation Hamas nehmen allerdings an der Zeremonie nicht teil.
Netanyahu doch nicht dabei
Obwohl es zunächst eine Ankündigung Ägyptens gegeben hatte, der israelische Ministerpräsident Netanyahu werde ebenfalls teilnehmen, stellte das Büro des israelischen Premiers am Montag klar, er werde nicht nach Sharm el Sheikh reisen. Als Begründung wurde angegeben, der Gipfel finde zu kurz vor dem Beginn des jüdischen Feiertags Simchat Torah statt, der am Montagabend beginnt.
Entgegen der israelischen Darstellung teilte Ankara mit, die Teilnahme Netanyahus am Gipfel in Ägypten verhindert haben. "Auf Initiative von Präsident Recep Tayyip Erdogan, durch die diplomatischen Bemühungen der Türkei und mit Unterstützung der anderen Staats- und Regierungschefs nimmt Netanyahu nicht an dem Treffen in Ägypten teil", teilte ein türkischer Regierungsvertreter der Deutschen Presse-Agentur mit.
In dem Badeort an der Südspitze der Sinai-Halbinsel am Roten Meer werden am Montag mehr als 20 Staats- und Regierungschefs erwartet. Anreisen werden unter anderem UNO-Generalsekretär António Guterres, Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie Jordaniens König Abdullah II. Zudem werden Staats- und Regierungschefs aus Katar, der Türkei, Kanada, Indonesiens und Pakistans erwartet. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán gab auf Facebook bekannt, er sei bereits am Wochenende von Trump zu dem Gipfel eingeladen worden.
Dass eine Delegation der Hamas ebenfalls nach Sharm el Sheikh reisen wird, gilt als nahezu ausgeschlossen. Schon während der Verhandlungen im seit zwei Jahren laufenden Krieg saßen die Delegation von Hamas und Israel stets in getrennten Räumen und begegneten sich nicht persönlich. Es scheint undenkbar, dass der Chef der Terrororganisation, Khalil al-Hayya, bei einer Zeremonie gemeinsam mit Vertretern Israels auftritt. Auch aus Kreisen der Hamas hieß es, dass an der Zeremonie "nur die Vermittler sowie amerikanische und israelische Regierungsvertreter anwesend sein werden".
Zusammenfassung
- In Sharm el Sheikh versammeln sich am Montag mehr als 20 Staats- und Regierungschefs, darunter US-Präsident Donald Trump, zu einem internationalen Gipfeltreffen zum Gaza-Krieg.
- Nach der Freilassung von 20 israelischen Geiseln und rund 2.000 palästinensischen Flüchtlingen ist eine Friedenszeremonie geplant, bei der jedoch weder Israels Premier Netanyahu noch Vertreter der Hamas anwesend sind.
- Die Absage Netanyahus wird unterschiedlich begründet: Israel verweist auf den jüdischen Feiertag Simchat Torah, während die Türkei auf diplomatische Bemühungen hinweist.