Mückstein: "Warum reden wir in Österreich über den 'Grünen Pass'?"

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Neo-Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein sagt im PULS 24 Interview, dass der "Grüne Pass" für ihn derzeit keine Priorität hat. In erster Linie müsse es darum gehen, die Lage auf den Intensivstationen zu entschärfen.

Österreich will beim "Grünen Pass" Vorreiter sein und ihn Ende Mai – einen Monat vor der geplanten Einführung in der EU – umsetzen. Damit sollen Eintrittstestungen erleichtert werden und Reisen wieder möglich werden.

Im Interview mit PULS 24 Anchor Thomas Mohr sagt der neue Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne), dass er die österreichische Haltung in der Frage nicht nachvollziehen kann. "Warum reden wir Österreicher über den 'Grünen Pass', wenn wir noch nicht einmal wissen, was die EU von uns will?", fragt Mückstein im Interview.

Der Mediziner warnt davor "von der großen Party im Sommer zu reden". Österreich habe zuvor noch einiges zu tun. Priorität habe, die "fürchterliche Situation auf den Intensivstationen" zu lösen. Auf dem Weg in den Sommer müssten "alle gemeinsam zusammenstehen (…) und mitmachen".

Generell begrüßt er den Plan eines "Grünen Passes" aber, wie er im Interview betont. Der Pass mache aber nur in einem EU-weiten Kontext Sinn. Deshalb müsse man auf die Vorgaben der Europäischen Union warten, bevor man ihn in Österreich umsetzt.

"Schulen sind für mich persönlich ganz prioritär"

Im Gegensatz zum "Grünen Pass" hat die Rückkehr aller Schüler in den Präsenzunterricht für Mückstein aber Priorität.

Er werde sich "sehr dafür einsetzen, dass Schulen wieder öffnen können. Ich glaube, das ist ganz wesentlich, wenn die Kinder wieder in die Schule kommen. Dann sind die Eltern entlastet", sagt Mückstein.

Eine Impfung der Über-12-Jährigen vor Beginn des nächsten Schuljahrs im September wird sich laut Mückstein aber nicht ausgehen. Hier rechnet er mit dem vierten Quartal. Wichtig sei es Vorbereitungen für das nächste Schuljahr zu treffen, damit es im Präsenzunterricht abgehalten werden kann.

Mückstein für Einhaltung des Impfplans

Bei der Frage der Impfungen spricht sich Mückstein klar für das Einhalten der derzeitigen Regelung ein. Die Priorisierungen nach Alter und Vorerkrankungen seien "ganz klare Regeln", die bis zum Beginn der dritten Phase des Impfplans gelten sollen. Dann müsse man schauen, wie man den Impfstoff "fair" verteilt, sagt Mückstein.

Der Gesundheitsminister bekennt sich im Interview auch zum umstrittenen AstraZeneca-Impfstoff. "In Österreich gibt es grundsätzlich nur sicheren Impfstoff und AstraZeneca ist sicher", sagt Mückstein. Deshalb werde Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers weiter in Österreich verimpft.

Die Skepsis gegenüber dem Impfstoff müsse man durch Aufklärung entgegentreten. "Ich glaube, da kann man aufklären, da kann man die Zahlen auf den Tisch legen."

Von 10 Millionen mit AstraZeneca geimpften Menschen würden zehn eine Thrombose kriegen. Das Thrombose-Risiko für Nicht-Geimpfte sei wesentlich höher. Denn einer von 10 Corona-Erkrankten erleide eine Thrombose.

ribbon Zusammenfassung
  • Österreich will beim "Grünen Pass" Vorreiter sein und ihn Ende Mai – einen Monat vor der geplanten Einführung in der EU – umsetzen. Damit sollen Eintrittstestungen erleichtert werden und Reisen wieder möglich werden.
  • Neo-Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein sagt im PULS 24 Interview, dass der "Grüne Pass" für ihn derzeit keine Priorität hat. In erster Linie müsse es darum gehen, die Lage auf den Intensivstationen zu entschärfen.
  • "Warum reden wir Österreicher über den 'Grünen Pass', wenn wir noch nicht einmal wissen, was die EU von uns will?", fragt Mückstein im Interview.
  • Der Mediziner warnt davor "von der großen Party im Sommer zu reden". Österreich habe zuvor noch einiges zu tun. Priorität habe, die "fürchterliche Situation auf den Intensivstationen" zu lösen.
  • Im Gegensatz zum "Grünen Pass" hat die Rückkehr aller Schüler in den Präsenzunterricht für Mückstein aber Priorität. Er werde sich "sehr dafür einsetzen, dass Schulen wieder öffnen können."
  • Bei der Frage der Impfungen spricht sich Mückstein klar für das Einhalten der derzeitigen Regelung ein. Die Priorisierungen nach Alter und Vorerkrankungen seien "ganz klare Regeln", die bis zum Beginn der dritten Phase des Impfplans gelten sollen.

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