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Moser: Kickl als Bundespräsidenten-Kandidat nicht auszuschließen

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Der FPÖ bleibe praktisch nichts anderes übrig, als einen Gegenkandidaten gegen Alexander Van der Bellen bei der Bundespräsidentenwahl "zu verheizen", erklärt Journalist Moritz Moser. Das könne auch Herbert Kickl selbst sein. Der ÖVP hingegen würden sowohl Wille als auch Kraft dafür fehlen.

Die Wiederkandidatur von Alexander Van der Bellen sei erwartbar gewesen, die "linke Reichshälfte" aus SPÖ und Grünen darüber sehr glücklich und auch die NEOS hätten ihm ein "2 Plus im Schulnotensystem" gegeben, sagt der Chefredakteur der "Neue Vorarlberger Tageszeitung" Moritz Moser im PULS 24 Interview.

Moser: FPÖ-Kandidat wird gegen Van der Bellen verheizt

Moritz Moser im PULS 24 Interview. 

ÖVP fehlt "Wille und Kraft"

"Ich glaube auch nicht dass die ÖVP jetzt noch den Willen und die Kraft hat, einen Gegenkandidaten aufzustellen." Das wäre weder personell noch finanziell eine gute Entscheidung, schätzt Politik-Kenner und Chefredakteur. 

FPÖ: Kickl als Kandidat nicht auszuschließen

Der FPÖ werde nichts anderes übrig bleiben, als jemanden aufzustellen, denn sie müssten damit rechnen, dass sich jemand "aus dem Schwurbler-Spektrum" aufstellen wird lassen. Das könne der FPÖ von rechts "das Wasser abgraben". Es sei die Frage "wer sich für so einen aussichtslosen Wahlkampf hergibt". FPÖ-intern werde man schauen "ob sich jemand findet, der sich für die Partei verheizen lässt". Norbert Hofer habe ja schon abgewunken. "Vielleicht machts auch Herbert Kickl selber, um Profil zu gewinnen." 

Die MFG, kritisiert Moser, habe von der Bundesverfassung "so viel Ahnung wie vom Impfen". Der Bundespräsident - wie von ihnen verlangt - könne nicht Gesetze einfach ablehnen, nur weil es ihm Spaß mache. 

Ruhepol Van der Bellen? Nicht alles "ganz normal"

Alexander Van der Bellen hätte in seiner ersten Amtszeit Ruhe verbreiten wollen, in einer stürmischen Zeit für Österreich. Das sei aber auch problematisch gewesen. Als der Nationalrat der Regierung nach Ibiza das Misstrauen aussprach und diese zurücktreten musste, sei das einmalig in der Geschichte und nicht ganz normal gewesen. Das hätte man bei Van der Bellens Erklärungen jedoch vermuten können. 

Problem im Wahlsystem

Vor sechs Jahren kam Alexander Van der Bellen mit Hindernissen in die Hofburg. Die Stichwahl musste wegen nicht richtig klebender Wahlkuverts und Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung wiederholt werden. "Ich glaube, wir haben immer noch einige Probleme im Wahlsystem", sagt Moser. Für die Weitergabe der Wählerdaten an die Unternehmen, die Online-Wahlkartenanträge möglich machen gebe es seiner Meinung nach keine Rechtsgrundlage. "Das könnte in Zukunft noch problematisch werden". 

ribbon Zusammenfassung
  • Die Wiederkandidatur von Alexander Van der Bellen sei erwartbar gewesen, die "linke Reichshälfte" aus SPÖ und Grünen darüber sehr glücklich und auch die NEOS hätten ihm ein "2 Plus im Schulnotensystem" gegeben, sagt Moritz Moser.
  • "Ich glaube auch nicht dass die ÖVP jetzt noch den Willen und die Kraft hat, einen Gegenkandidaten aufzustellen." Das wäre weder personell noch finanziell eine gute Entscheidung, schätzt Politik-Kenner und Chefredakteur. 
  • Der FPÖ werde nichts anderes übrig bleiben, als jemanden aufzustellen, denn sie müssten damit rechnen, dass sich jemand "aus dem Schwurbler-Spektrum" aufstellen wird lassen. Das könne der FPÖ von rechts "das Wasser abgraben". 
  • Es sei die Frage "wer sich für so einen aussichtslosen Wahlkampf hergibt". FPÖ-intern werde man schauen "ob sich jemand findet, der sich für die Partei verheizen lässt". Norbert Hofer habe ja schon abgewunken.
  • "Vielleicht machts auch Herbert Kickl selber, um Profil zu gewinnen." 
  • Alexander Van der Bellen hätte in seiner ersten Amtszeit Ruhe verbreiten wollen, in einer stürmischen Zeit für Österreich. Das sei aber auch problematisch gewesen. Nicht alles sei ganz normal, ein Eindruck, den er manchmal erwecke.