"Mission 11": So will Gewessler Energie sparen

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Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Wirtschaftsminister Martin Kocher haben am Montag eine Kampagne zum Energiesparen präsentiert. Man setzte auf Altbewährtes.

Nach wir vor versuche Russlands Präsident Wladimir Putin "uns mürbe zu machen", wenn er uns mit unterschiedlichen Mengen an Gas beliefere, leitete Energieministerin Leonore Gewessler die Pressekonferenz ein. "Der Weg zur Partnerschaft mit Russland" sei "auf viele Jahre gestört" - eine Zurück zu billigem russischem Gas werde es nicht geben, so Gewessler. Die Gas-Speicherstände seien unterdessen auf über 70 Prozent gestiegen, der Gas- und Stromverbrauch bereits gesunken.

"Tipps klappen sofort"

Dennoch müsse man sorgsamer mit Energie umgehen, deshalb einigte man sich auf die "Mission 11", die einfache, "im Alltag umsetzbare" Tipps zum Energiesparen beinhalte. "Mission 11" deshalb, weil man damit 11 Prozent an Energie einsparen könne. "All diese Energiespartipps klappen sofort, ohne dass man Tausende Euro in die Hand nehmen muss." Gewessler verwies auf altbewährte Tipps, wie Heizkörper um zwei Grad runterzudrehen, den Deckel beim Kochen auf dem Topf zu lassen, Geräte ganz auszuschalten als auf Standby oder 10 km/h langsamer zu fahren.

Kürzer duschen, Waschmaschine voll beladen

Auch mit folgenden Tipps der Kampagne soll das 11 Prozent-Ziel erreicht werden: Stoßlüften statt Kippen, Heizkörper entlüften und Türen zu unbeheizten Räumen schließen. Duschen statt baden, aber nicht zu heiß und ein Sparduschkopf sollen Energie sparen. Waschmaschine und Geschirrspüler sollten am besten voll beladen sein und im Eco-Modus laufen. Für den sparsamen Betrieb eines Kühlschranks sollte dieser nicht neben einer Wärmequelle stehen bzw. der Haushaltsgröße angemessen sein.

Mehr Informationen auf der Website der Kampagne: https://mission11.at/#strom

Unerlässlich seien aber auch der Ausbau der erneuerbaren Energien und die grüne Transformation der Industrie, so Gewessler.

Geringerer Verbrauch senkt auch Strompreis

Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) fügte hinzu, dass die Einsparung sicherlich eine "Kraftanstrengung" sei, zum Schluss jedoch mehr für alle da sei. Verbrauche man weniger, würde das auch den Strompreis nicht erhöhen. "Im Idealfall wird der Winter nicht anders sein als andere Winter", meinte Kocher. Wenngleich sich die Maßnahme vor allem an Haushalte richte, könnten aber auch Unternehmen diese Maßnahmen berücksichtigen.

Laut Franz Angerer, Geschäftsführer der Energieagentur, habe man in einer Matrix ermittelt, dass jeder bis zu 11 Prozent an Energie einsparen könne - vom Singlehauhsalt bis zum Einfamilienhaus. Angerer riet zudem, zwei, drei Monate lang den Energieverbrauch zu dokumentieren, den Energieverbrauch von Geräten ermitteln und die Temperaturen in den Räumen messen. Damit könne man weiteres Einsparpotential ermitteln.

Bunt und laut

Abschließend gibt die Regierung einen Einblick in die Kampagne. Der Werbespot ist kurz, bunt und von starken Bässen unterlegt. "Sei ein Warmduscher", "Sag Bye zu Standby" oder "Schluss mit lüftig" wird darin etwa empfohlen. Der Spot ist aber nur ein Teil der gesamten Kampagne. 3,6 Millionen Euro nimmt die Regierung in die Hand, die etwa auch in Form von Flyern an die jeweiligen Haushalte gelangen sollen.

ribbon Zusammenfassung
  • Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Wirtschaftsminister Martin Kocher haben am Montag eine Kampagne zum Energiesparen präsentiert.
  • "All diese Energiespartipps klappen sofort, ohne dass man Tausende Euro in die Hand nehmen muss", versicherte Gewessler.

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