Missbrauch in Kindergarten: Kritik an Behörden

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Der Pädagoge eines städtischen Kindergartens in Penzing soll sich an seinen Schützlingen vergangen haben. Auch der Umgang der Behörden mit dem Fall sorgt für scharfe Kritik.

Wie die "Kronen Zeitung" berichtet soll es in einem Wiener Kindergarten zu mehreren Missbrauchsfällen gekommen sein. Dem Pädagogen wird etwa vorgeworfen, ein Kind beim Wickeln unsittlich berührt zu haben. Eine Familie habe im März 2021 das Gespräch mit der Kindergartenleitung gesucht, da ihre Tochter von intimen Berührungen des Pädagogen erzählte, heißt es. Einem größeren Personenkreis sollen die Vorfälle verschwiegen worden sein.

 

So wurden die Eltern der Kinder erst nach 13 Monaten über die Vorfälle informiert. Auch Christoph Wiederkehr, amtsführende Stadtrat für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz, sei erst vor wenigen Tagen in Kenntnis gesetzt worden. "Wir wissen erst seit zwei Tagen davon. Da gibt es bei der MA 10 einiges an Erklärungsbedarf", sagt ein Sprecher des Bildungsstadtrats.

Der Anwalt der Eltern, Johannes Bügler, spricht im Interview mit PULS 24 über die bisherigen Informationen zum Prozess.

Sofortige Konsequenzen erforderlich

Die Volkspartei bezeichnet den behördlichen Umgang in der Angelegenheit als "unfassbaren politischen, aber auch behördlichen Vertuschungsskandal, der sofortige Konsequenzen erfordert".  In einer derart hochsensiblen Angelegenheit dürfe mit Kinder und Eltern nicht in so einer Weise umgegangen werden, so der VP-Bildungssprecher Harald Zierfuß.

Daniela Cochlár, Leiterin der MA 10 für Kindergärten, spricht im Interview mit PULS 24 über die Missbrauchsvorwüfe.

Sondersitzung geplant

Die FPÖ kritisiert vor allem die Tatsache, dass der verdächtige Mitarbeiter nicht suspendiert, sondern lediglich versetzt wurde. Die Volkspartei Wien kündigte eine schriftliche Anfrage und eine Sondersitzung des Bildungsausschusses diesbezüglich an. Diese Causa müsse umfassend aufgeklärt werden, so die ÖVP.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Pädagoge eines städtischen Kindergartens in Penzing soll sich an seinen Schützlingen vergangen haben. Doch auch der Umgang der Behörden sorgt für scharfe Kritik.
  • Die Eltern der Kinder wurden erst nach 13 Monaten über die Vorfälle informiert.
  • Die Volkspartei bezeichnet den behördlichen Umgang in der Angelegenheit als "unfassbaren politischen, aber auch behördlichen Vertuschungsskandal, der sofortige Konsequenzen erfordert".
  • In einer derart hochsensiblen Angelegenheit dürfe mit Kinder und Eltern nicht in so einer Weise umgegangen werden, so der VP-Bildungssprecher Harald Zierfuß.
  • Die FPÖ kritisiert vor allem die Tatsache, dass der verdächtige Mitarbeiter nicht suspendiert, sondern lediglich versetzt wurde.

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