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Zusammenstoß

Miliz tötet im Sudan 48 Zivilisten beim Angriff auf ein Dorf

15. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Im Sudan hat die mit der Armee rivalisierende RSF-Miliz bei einem Angriff auf ein Dorf nach Angaben von Aktivisten Dutzende Zivilisten getötet. Nach Angaben der Aktivisten sind unter den Opfern Frauen und Kinder.

48 Zivilisten seien getötet worden, als die paramilitärischen Kämpfer das Dorf Um Garfa im Bundesstaat Nord-Kordofan stürmten und Häuser zerstörten und plünderten, teilte die Organisation Emergency Lawyers am Montag mit, die Gräueltaten in dem Konflikt dokumentiert.

Das angegriffene Dorf liegt den Aktivisten zufolge etwa 90 Kilometer nördlich von Bara, einer Stadt, die derzeit unter der Kontrolle der RSF steht und in der es kürzlich zu heftigen Zusammenstößen zwischen RSF-Kämpfern und der Armee gekommen war.

Das Dorf liegt zudem an einer wichtigen Straße in die Hauptstadt Khartum, welche die Armee im März zurückerobert hatte. Die RSF versucht seitdem, Gebiete in anderen Teilen des Landes einzunehmen.

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationen hatte am Sonntag mitgeteilt, dass die zunehmenden Kämpfe in der Region mehr als 3.000 Menschen zur Flucht aus mehreren Dörfern gezwungen hätten.

Viele hätten in der Umgebung von Bara Zuflucht gesucht, erklärte die UNO-Organisation. Die Armee startete in den vergangenen Wochen mehrere Offensiven, um die Kontrolle über Bara wieder zurückzugewinnen.

13 Millionen Menschen auf der Flucht

Die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo liefern sich im Sudan seit mehr als zwei Jahren einen blutigen Machtkampf. Der Norden und der Osten des Landes sind weitestgehend unter der Kontrolle der Militärregierung, die RSF kontrolliert große Gebiete des Südens und fast die komplette westliche Region Darfur.

Nach Angaben der UNO wurden in dem Konflikt schon zehntausende Menschen getötet, 13 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die EU spricht von 15 Millionen Vertriebenen. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.

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Zusammenfassung
  • Bei einem Angriff der RSF-Miliz auf das Dorf Um Garfa im sudanesischen Bundesstaat Nord-Kordofan wurden laut Aktivisten 48 Zivilisten getötet, darunter Frauen und Kinder.
  • Mehr als 3.000 Menschen flohen nach Angaben der UNO-Organisation IOM aus mehreren Dörfern der Region, viele suchten Zuflucht in der Umgebung von Bara.
  • Im über zwei Jahre andauernden Machtkampf zwischen Armee und RSF wurden laut UNO bereits zehntausende Menschen getötet und 13 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen.