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Antrittsbesuch

Besuch bei Donald Trump: Friedrich Merz in Washington

04. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist in der Nacht auf Donnerstag zu seinem mit Spannung erwarteten Antrittsbesuch in Washington eingetroffen.

Am späten Vormittag (17.30 MESZ) wird er im Weißen Haus erstmals seit seinem Amtsantritt vor vier Wochen US-Präsident Donald Trump treffen. Geplant sind ein gemeinsames Mittagessen und eine Pressebegegnung im Oval Office

In dem Büro des Präsidenten war es bei den Besuchen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa zu Eklats gekommen.

Im Mittelpunkt des Treffens werden die Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs, die Reaktion der NATO auf die wachsenden Bedrohungen von außen und der Zollstreit zwischen den USA und der EU stehen.

Merz hat bereits klargemacht, dass er nicht als "Bittsteller" nach Washington reist und die europäischen Positionen dort selbstbewusst vertreten wird.

Seit seinem Amtsantritt vor vier Wochen hat Merz mehrfach mit Trump telefoniert - zu zweit und in größerer Runde mit mehreren anderen europäischen Staats- und Regierungschefs zum Ukraine-Krieg.

Die beiden sprechen sich inzwischen mit Vornamen an und sind regelmäßig per SMS in Kontakt.

Der Kanzler wird nur etwa 17 Stunden in der US-Hauptstadt sein. Im Juni werden Merz und Trump sich noch zweimal wiedersehen: Beim G7-Gipfel Mitte Juni in Kanada und beim NATO-Gipfel Ende des Monats in Den Haag.

Großes Thema Ukraine

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat unterdessen nach eigenen Angaben vor der US-Reise des deutschen Kanzlers mit Merz telefoniert.

Es sei um eine raschere Umsetzung der Vereinbarungen gegangen, die bei seinem Besuch in Berlin vergangene Woche getroffen worden seien, sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner abendlichen Videoansprache.

Details nannte er nicht. In Berlin hatte Merz deutsche Finanzhilfen zugesagt, damit die Ukraine schneller selbst Waffen mit hoher Reichweite bauen kann.

Von der deutsche n Regierung gab es keine Mitteilung zu dem Telefonat. Kurz vor dem Antrittsbesuch des Kanzlers in den USA betonte Selenskyj, dass strenge Sanktionen gegen Russland notwendig seien.

Moskau verspotte offen alle diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Krieges, schrieb er im sozialen Netzwerk X.

Auch in seiner Videobotschaft sprach Selenskyj von zusätzlichen Strafmaßnahmen gegen Moskau. "Russland muss wirklich spüren, dass Krieg schlimmer ist als Frieden", sagte er.

"Und deshalb brauchen wir Sanktionen, insbesondere gegen den Ölhandel." Trump hat bisher keinen zusätzlichen Druck auf Moskau aufgebaut. Allerdings ist im Senat ein Paket sehr strenger Sanktionen in Arbeit.

Video: "Stolperstart" für Merz

Zusammenfassung
  • Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz ist in der Nacht auf Donnerstag zu seinem ersten Antrittsbesuch nach Washington gereist und trifft US-Präsident Donald Trump um 17.30 MESZ im Weißen Haus.
  • Im Mittelpunkt der Gespräche stehen der Ukraine-Krieg, die NATO-Reaktion auf Bedrohungen von außen sowie der Zollstreit zwischen den USA und der EU, wobei Merz betont, die europäischen Positionen selbstbewusst zu vertreten.
  • Merz bleibt nur etwa 17 Stunden in Washington und wird Trump im Juni noch zweimal beim G7-Gipfel in Kanada und beim NATO-Gipfel in Den Haag treffen.