Meinl-Reisinger ernennt Nahost-Sondergesandten
Benkö blickt demnach auf eine über 25-jährige Karriere im diplomatischen Dienst zurück. Er war unter anderem österreichischer Botschafter in der Ukraine, in Georgien und in Lettland, diente als Direktor des Österreichischen Kulturforums in Tel Aviv sowie als politischer Berater bei der UNO-Mission im Kosovo (UNMIK). Nach ihrem Amtsantritt im März holte Meinl-Reisinger den damaligen Botschafter in der Ukraine als ihren Kabinettschef ins Außenministerium. Diese Position wird Benkö mit Jahresende aufgeben.
Der Aufgabenbereich des Sondergesandten umfasst die Länder Israel, die Palästinensischen Gebiete, Ägypten, Jordanien, den Libanon und Syrien sowie die Beziehungen Israels mit der arabischen Welt. Wie das Ministerium weiter bekannt gab, sind mit Ausnahme der Reisekosten keine zusätzlichen Kosten mit der neuen Position des Sondergesandten verbunden.
Zentrale Schwerpunkte des Mandats sind unter anderem die Förderung von Friedens- und Vermittlungsprozessen in der Region, eine kohärente Abstimmung zwischen humanitärer Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Außenpolitik sowie die Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
"Naher Osten in hochdynamischer Phase"
Das Außenministerium begründete die Ernennung eines Sondergesandten damit, dass sich der Nahe Osten derzeit "in einer hochdynamischen Phase" befindet. Die fragile Lage im Gazastreifen, in Syrien und im Libanon und die diplomatischen Bemühungen um den von den USA, Katar, Ägypten und der Türkei vermittelten Gaza-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump machen deutlich, dass internationale Zusammenarbeit und nachhaltiges Engagement notwendiger denn je sind.
Kritik seitens der FPÖ
FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz kritisierte den "jüngsten Postenschacher" Meinl-Reisingers, da es bereits eine "sehr erfahrene Abteilungsleiterin für Nahost" gebe. "Einen zweiten Nahost-Posten zu schaffen, ist nicht nur inhaltlich unsinnig, sondern in Zeiten von Sparpaketen und Pensionskürzungen ein regelrechter Schlag ins Gesicht der Bevölkerung", reagierte Schnedlitz in einer Aussendung.
Zusammenfassung
- Außenministerin Beate Meinl-Reisinger ernennt ab 1. Jänner 2026 ihren bisherigen Kabinettschef Arad Benkö, der auf mehr als 25 Jahre diplomatische Erfahrung zurückblickt, zum Sondergesandten für den Nahen Osten.
- Das Mandat umfasst die Länder Israel, Palästinensische Gebiete, Ägypten, Jordanien, Libanon und Syrien sowie die Förderung von Friedensprozessen, Koordination humanitärer Hilfe und die Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
- Mit Ausnahme der Reisekosten entstehen durch die neue Position laut Außenministerium keine zusätzlichen Kosten, während die FPÖ die Ernennung als "Postenschacher" kritisiert.
