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Bildungsbudget präsentiert

Weniger Teamteaching, mehr Geld für große Schulen

Heute, 16:00 · Lesedauer 3 min

Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) leitet eines der wenigen Ressorts, das auch zukünftig mehr Geld zur Verfügung haben soll. Am Dienstag erklärte er, wie es eingesetzt werden soll.

Das Budget des Bildungsministeriums wächst heuer und 2026 um je eine halbe Milliarde Euro auf zunächst 12 und dann 12,5 Milliarden Euro.

Gleichzeitig will Wiederkehr 2025 dennoch auch in seinem Ressort einen Beitrag von 76 Millionen Euro zur Budgetkonsolidierung beitragen.

Gespart werden soll im Bildungsbereich zwar nicht grundsätzlich - aber etwa bei Nachbesetzungen in der Verwaltung, außerdem fällt das Teamteaching in Kleinstklassen weg. Wie geplant umgesetzt wird dagegen der Ausbau der Deutschförderung und der Chancenbonus.

Wohl nicht ganz zufällig wurden die Eckdaten des Bildungsbudgets als erstes Detailbudget präsentiert - aufgrund des hohen Personalkostenanteils von 86 Prozent (vor allem Lehrkräfte) wächst dieses auch in Sparzeiten verlässlich. Der Großteil des Budgetplus wird dabei durch die Abdeckung des Gehaltsabschlusses für den Öffentlichen Dienst erklärt.

Insgesamt kommen - auch aufgrund wachsender Schülerzahlen und zusätzlicher Deutschförderung - voraussichtlich mindestens knapp 900 Lehrer-Planstellen dazu.

Einsparungen in der Verwaltung

Zwei Drittel der geplanten Einsparungen (51 Millionen) sollen in der Verwaltung hereingespielt werden - im Ministerium wird etwa nur jede dritte Planstelle nachbesetzt, ähnliche Maßnahmen sollen auch in den nachgeordneten Dienststellen wie Bildungsdirektionen und Pädagogischen Hochschulen getroffen werden. Gespart wird auch beim Sachaufwand für die Pflegeschulen, außerdem werden Baukostenzuschüsse für Infrastrukturmaßnahmen verschoben.

Weniger Teamteaching

Angesetzt wird auch beim Teamteaching: Dieses soll in Kleinstklassen von 14 Schülern oder weniger grundsätzlich entfallen - ausgenommen werden können etwa Klassen mit Inklusions-Schwerpunkt. Das soll rund 6,7 Millionen Euro bringen und alle Bundesländer betreffen. Selbst in Wien gebe es rund 100 solcher Kleinstklassen, so Ministeriums-Generalsekretär Martin Netzer.

Entlastung der Direktionen kommt

Die noch von Schwarz-Grün beschlossene Einführung von pädagogisch-administrativen Fachkräften zur Entlastung der Direktionen auch an Pflichtschulen kommt. Eingestellt werden sie nach und nach - den genauen Plan bestimmen die Länder, wobei es natürlich sinnvoll wäre, zunächst die großen Standorte zu versorgen, so Netzer.

Zehn Millionen Euro sollen in neue Ausbildungsplätze für Elementarpädagogik fließen. Ab dem Schuljahr 2026/27 wie geplant umgesetzt wird der mit insgesamt 65 Millionen Euro pro Jahr dotierte Chancenbonus, mit dem Schulen mit besonderen Belastungen zusätzliche Mittel bekommen.

Nicht bzw. nur mit Vorbereitungsarbeiten im Doppelbudget enthaltene Maßnahmen wie das zweite verpflichtende Kindergartenjahr oder das Unterrichtsfach Demokratie kommen erst wie geplant 2027.

Einsparungen möglichst nicht in Klassenzimmern

Insgesamt haben alle Ministerien zusammengerechnet für die Konsolidierung rund 1,1 Milliarden Euro zu stemmen. "Das ist eine massive Last", meinte Wiederkehr. Man habe sich aber darauf geeinigt, dass Bildung einen besonderen Stellenwert habe. Daher gebe es auch Investitionen in manchen Bereichen, bei den Einsparungen habe man so wenig wie möglich in den Klassenzimmern angesetzt.

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Zusammenfassung
  • Das Bildungsbudget wird 2025 und 2026 um jeweils eine halbe Milliarde Euro aufgestockt, während 76 Millionen Euro zur Budgetkonsolidierung beitragen sollen.
  • Einsparungen von 51 Millionen Euro in der Verwaltung und der Wegfall des Teamteachings in Kleinstklassen, was 6,7 Millionen Euro einspart, sind geplant.
  • Mindestens 900 neue Lehrerstellen werden geschaffen, und der Chancenbonus von 65 Millionen Euro pro Jahr wird ab dem Schuljahr 2026/27 umgesetzt.
  • Nicht bzw. nur mit Vorbereitungsarbeiten im Doppelbudget enthaltene Maßnahmen wie das zweite verpflichtende Kindergartenjahr oder das Unterrichtsfach Demokratie kommen erst wie geplant 2027.