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Mehr als 2,8 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen

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Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind mehr als 2,8 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Das ergeben aktuelle Daten der Vereinten Nationen.

Die meisten Menschen haben im Nachbarland Polen Zuflucht gefunden. Vertreter der Europäischen Union schätzen, dass es fünf Millionen Flüchtlinge werden könnten. Auch innerhalb der Ukraine sind Millionen Menschen auf der Flucht. Vor Beginn des Krieges lebten rund 44 Millionen Menschen in der Ukraine.

Polen: 1,77 Millionen

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich 1,77 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht, teilte der polnische Grenzschutz am Montag auf Twitter mit. Am Montag seien von Mitternacht bis 11.00 Uhr vormittags weitere 29.600 Ukrainer abgefertigt worden, hieß es. Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Staatsgrenze.

186.000 reisten in die Ukraine

Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben der Behörde 186.000 Menschen von Polen aus in die Ukraine eingereist. Von diesen Reisenden sind demnach 83 Prozent ukrainische Staatsbürger. Bei den Staatsangehörigen anderer Länder handelt es sich oft um Menschen, die humanitäre Hilfsgüter in die Ukraine bringen.

Italien will 700.000 aufnehmen

Italien rüstet sich für die Aufnahme von 700.000 Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Sie sollen nicht nur in Flüchtlingseinrichtungen, sondern auch in Hotels und Quarantänehotels untergebracht werden, die während der Corona-Pandemie zur Verfügung gestellt wurden. 181,6 Millionen Euro will die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi für die Flüchtlingsaufnahme bereitstellen, berichtete die Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore" am Montag. Italien hat eine der größten ukrainischen Communitys Europas. Viele Flüchtlinge reisen deshalb dorthin zu Verwandten. 

100.000 griechischstämmige Ukrainer in Mariupol

Laut dem Büro des griechischen Premiers sei man besorgt über die humanitäre Lage in den von russischen Truppen belagerten Städten der Ukraine geäußert - allen voran Mariupol, wo rund 100.000 Ukrainer griechischer Herkunft leben. Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sind in Griechenland 9.304 ukrainische Kriegsflüchtlinge eingetroffen. 

Griechenland verfügt nach Angaben des Migrationsministeriums seit den Zeiten der Flüchtlingskrise des Syrien-Kriegs über Flüchtlingslager mit einer Aufnahmekapazität für 60.000 Menschen. 30.000 Plätze davon seien derzeit frei. Auch in Griechenland sind zahlreiche Ukrainer jedoch bereits bei Verwandten und Freunden untergekommen. 

Österreich: Fast 30.000 Betten

Auch in Österreich kommen Ukraine-Flüchtlinge an. Die für die Flüchtlingsbetreuung zuständige Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) hatte am gestrigen Sonntag eine erste Bilanz gezogen. Bis dahin meldeten demnach über 6.600 Personen, Firmen, Gemeinden und soziale Organisationen über 29.500 kostenlose Quartiere und Übernachtungsmöglichkeiten. Zudem wurden mittlerweile vier Bundesbetreuungseinrichtungen für Vertriebene aus der Ukraine eingerichtet. 

ribbon Zusammenfassung
  • Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind mehr als 2,8 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Das ergeben aktuelle Daten der Vereinten Nationen.
  • Vertreter der Europäischen Union schätzen, dass es fünf Millionen Flüchtlinge werden könnten.
  • Die meisten Menschen haben im Nachbarland Polen Zuflucht gefunden.
  • Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich 1,77 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht, teilte der polnische Grenzschutz am Montag auf Twitter mit.
  • Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben der Behörde 186.000 Menschen von Polen aus in die Ukraine eingereist. Von diesen Reisenden sind demnach 83 Prozent ukrainische Staatsbürger.