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Kurz in New York: "Haben uns in Pandemie von bester Seite gezeigt"

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"Es ist noch viel zu tun, aber diese Beispiele geben uns die Hoffnung, dass wir die Krise gemeinsam überwinden und zur Normalität zurückkehren können", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat in einer Rede vor den Vereinten Nationen die Erfolge der Welt in der Pandemiebekämpfung gewürdigt. "Die Covid-Krise hat uns viele Bereiche gezeigt, in denen wir besser werden müssen. Doch wir haben uns in der Pandemie auch von der besten Seite gezeigt", sagte er am Dienstagvormittag (Ortszeit) im UNO-Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) mit Blick auf Impfstoffentwicklung und die aufopfernde Arbeit der Gesundheitsmitarbeiter.

"Gesundheitsmitarbeiter und andere Arbeiter an vorderster Front haben auf der ganzen Welt ihr Leben riskiert, damit andere Menschen sicher bleiben. Die globale wissenschaftliche Zusammenarbeit machte es möglich, Impfstoffe in Rekordzeit zu entwickeln. Multilaterale Mechanismen wurden geschaffen, um Ländern zu helfen, die Impfstoffe benötigen", sagte Kurz. Er versprach in New York erneut, dem Westbalkan eine Million AstraZeneca-Dosen spenden zu wollen. 600.000 Dosen gingen schon an den Westbalkan, eine Million soll dazukommen.

New York: Kurz warnt vor neuer Welle

"Es ist noch viel zu tun, aber diese Beispiele geben uns die Hoffnung, dass wir die Krise gemeinsam überwinden und zur Normalität zurückkehren können", sagte der Kanzler bei einem "High Level Political Forum", an dem unter anderem UNO-Generalsekretär António Guterres teilnahm.

Guterres warnte vor Mutationen

Guterres zeichnete in seiner Rede ein dramatisches Bild der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie. Millionen Menschen seien in die Armut gerutscht, zwei von drei Kindern hätten keinen Schulunterricht mehr. "Gewalt gegen Frauen hat ein schockierendes Ausmaß erreicht", betonte der UNO-Generalsekretär. Zugleich warnte er davor, dass sich die Pandemie durch neue, ansteckendere Mutationen verschärfen könnte. "Die Welt braucht einen globalen Impfplan", forderte er eine Verdoppelung der Produktion von Impfstoffen.

Kurz betonte, dass beim Wiederaufbau nach der Pandemie nicht auf die ärmeren Staaten vergessen werden dürfe und hob diesbezüglich auch die Impfstoffspenden hervor. "Klar ist: Wir müssen zusammenarbeiten und einander unterstützen. Wir müssen voneinander lernen und die besten Praktiken miteinander teilen", betonte Kurz. Er stellte daraufhin die Lehren vor, die Österreich aus der Pandemie gezogen habe und nannte dabei konkret die umfangreiche Teststrategie, die etwa auch die Schulöffnung begleitet habe, die wirtschaftlichen Unterstützungsmaßnahmen einschließlich der Kurzarbeit, die "über eine Million Arbeitsplätze gerettet" habe und die Notwendigkeit, mehr für Digitalisierung zu tun. 1,4 Milliarden Euro wolle er in Digitalisierung und Breitbandausbau investieren.

Kurz zeigte sich in der Rede auch erfreut darüber, dass Österreich bei der Erfüllung der UNO-Entwicklungsziele besonders gut liege, und zwar laut einem aktuellen UNO-Bericht unter den Top 10 aller Staaten.

ribbon Zusammenfassung
  • Vor dem Wirtschafts- und Sozialrat der UNO sprach der Kanzler am Dienstag über wirtschaftlichen Wiederaufbau.
  • Kurz betonte in seiner Rede, dass bei der Bewältigung der Pandemie alle Länder zusammenarbeiten müssten - im Gesundheits- und im Wirtschaftsbereich.
  • Nach der Pandemie wolle man 1,4 Milliarden Euro in Digitalisierung und den Breitbandausbau investieren. 
  • Den Staaten am Westbalkan versprach Kurz in seiner Rede eine Million Impfdosen. 600.000 Dosen hatte Österreich bereits an den Westbalkan geliefert, eine weitere Million Astra Zeneca-Dosen kommen dazu.

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