Kreise: Indirekte Gespräche Syrien-Israel zu Sicherheit
Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa hatte bereits Anfang Mai bestätigt, dass es indirekte Gespräche zu einem möglichen Friedensprozess mit Israel gebe. Sharaa lehnt Regierungskreisen zufolge jedoch derzeit ein umfassenderes Friedensabkommen mit Israel ab. Er soll demnach einen vollständigen israelischen Rückzug aus den seit Anfang Dezember eingenommenen Gebieten fordern und widersetzt sich entschieden einer Ausweitung der Pufferzone im Süden Syriens.
Israel und Syrien befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand, es wurde nie ein Friedensvertrag geschlossen. Die von Israel 1967 besetzten und 1981 annektierten Golanhöhen sind ein zentraler Streitpunkt. Die Annexion wird international nicht anerkannt. Israel verlegte nach dem Sturz von Syriens Langzeitmachthaber Bashar al-Assad im Dezember, den der Islamist Sharaa anführte, zusätzliche Truppen in das Gebiet und fliegt weiterhin Luftangriffe in Syrien.
In israelischen Medien hieß es, es könnte sich aktuell um einen ersten Schritt zu einem "militärischen Sicherheitsabkommen" handeln. Dies beinhalte unter anderem die Verpflichtung zur Einhaltung des Waffenstillstandsabkommens von 1974 zwischen Israel und Syrien, berichtete der Sender N24.
Der israelische Außenminister Gideon Saar bekräftigte am Montag zudem bei einer Pressekonferenz mit seiner österreichischen Amtskollegin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) erneut, Israel sei an einer Normalisierung der Beziehungen zu Syrien und auch dem nördlichen Nachbarland Libanon interessiert. Die besetzen Gebiete am Golan würden aber jedenfalls "Teil Israels bleiben".
Zusammenfassung
- Israel und Syrien führen laut syrischen Kreisen derzeit direkte Gespräche in Jordanien über begrenzte Sicherheitsvereinbarungen und einen möglichen Rückzug israelischer Truppen aus seit Dezember besetzten Gebieten im Süden Syriens.
- Israels Außenminister Gideon Saar betonte am Montag bei einer Pressekonferenz mit Beate Meinl-Reisinger das Interesse an einer Normalisierung mit Syrien und Libanon, erklärte jedoch, die besetzten Gebiete am Golan würden "Teil Israels bleiben".