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Kirchen-Kritik an Kickl-Rede bei FPÖ-Parteitag

Heute, 15:25 · Lesedauer 1 min

Die Rede von FPÖ-Parteichef Herbert Kickl am Parteitag am Wochenende in Salzburg sorgt für Kritik bei der katholischen Kirche. Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, warnte am Montag davor, dass "Religion parteipolitisch vereinnahmt und instrumentalisiert wird".

Glaube, Hoffnung und Liebe seien Grundtugenden für alle Christgläubigen, "wenn aber versucht wird, diese Tugenden in das Korsett der Parteipolitik zu zwängen, so droht aus Glaube Zweifel, aus Hoffnung Angst und aus Liebe Hass zu werden", erklärte Lackner in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber "Kathpress". Bischöfe, Diözesen und Gemeinden würden sich seit 1952 zu einer "freien Kirche in einem freien Staat" bekennen, so der Bischofskonferenz-Vorsitzende. "So muss es uns umso mehr beunruhigen, dass in jüngerer Zeit - in der Welt, gerade aber auch in Österreich - die Religion erneut parteipolitisch vereinnahmt und instrumentalisiert wird."

Der FPÖ-Chef hatte in seiner Parteitagsrede am Samstag Anleihen beim Apostel Paulus genommen und versprochen, der Bevölkerung "Glaube, Hoffnung und Liebe" zurückzugeben. Bereits im Wahlkampf vor der Nationalratswahl im Vorjahr hatten Kirchenvertreter biblische Anleihen im FPÖ-Wahlkampf kritisiert.

Zusammenfassung
  • Die katholische Kirche kritisiert die Parteitagsrede von FPÖ-Chef Herbert Kickl am Wochenende in Salzburg und warnt vor einer parteipolitischen Instrumentalisierung der Religion.
  • Bereits im Wahlkampf vor der Nationalratswahl 2023 hatten Kirchenvertreter biblische Anleihen im FPÖ-Wahlkampf kritisiert, während seit 1952 ein klares Bekenntnis zur freien Kirche im freien Staat besteht.