Japans Premier dementiert Berichte über geplanten Rücktritt
Er habe sich jedoch entschieden, nicht sofort zurückzutreten, um angesichts der nahenden Frist für ein Handelsabkommen mit den USA am 1. August politische Instabilität zu vermeiden, sagte der Insider. Am Dienstag hatten Ishiba und US-Präsident Donald Trump ein Handelsabkommen beider Länder präsentiert.
Bei der Wahl am Sonntag hatte die Koalition um Ishibas regierende Liberaldemokratische Partei (LDP) ihre Mehrheit im Oberhaus verloren, nachdem sie bereits im Oktober ihre Mehrheit im einflussreicheren Unterhaus eingebüßt hatte. Zugleich konnte die rechtspopulistische Partei Sanseito stark zulegen und die Zahl ihrer Sitze im 248-köpfigen Oberhaus von einem auf 14 erhöhen. Die Partei wirbt in Anlehnung an Trump mit dem Slogan "Japan zuerst" und mit Versprechen, die ohnehin schwache Einwanderung zu begrenzen, die Steuern zu senken und die durch steigende Preise belasteten Privathaushalte finanziell zu entlasten.
Sollte Ishiba, der seit weniger als einem Jahr im Amt ist, zurücktreten, würde dies einen Nachfolgekampf innerhalb der LDP auslösen. Sein Nachfolger müsste ohne Mehrheit in beiden Parlamentskammern regieren. Seine erste Priorität wäre es, sich die Unterstützung von genügend Abgeordneten der Opposition zu sichern, um als Ministerpräsident bestätigt zu werden. Eine sofortige Neuwahl sei jedoch unwahrscheinlich, sagte der Insider. Ein neuer Regierungschef werde sich zunächst darauf konzentrieren, die Popularität der LDP wieder zu steigern, bevor er sich um ein neues Mandat der Wähler bemühe.
Zusammenfassung
- Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba (68) hat Medienberichte über einen geplanten Rücktritt nach der schweren Wahlniederlage seiner Partei bei der Oberhauswahl am Sonntag als 'völlig unbegründet' zurückgewiesen.
- Die Koalition um Ishibas regierende LDP hat ihre Mehrheit im 248-köpfigen Oberhaus verloren, während die rechtspopulistische Sanseito ihre Sitze von 1 auf 14 ausbauen konnte.
- Ein Insider erklärte, Ishiba wolle angesichts des bevorstehenden Handelsabkommens mit den USA am 1. August nicht sofort zurücktreten, um politische Instabilität zu vermeiden.