Politologin über SPÖ-Spitze: Teams "fast immer gescheitert"

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Landeshauptmann Peter Kaiser wünschte sich im Gespräch mit PULS 24 ein rotes Team, das als kompetente "Schattenregierung" eine Alternative zur türkis-grünen Koalition aufzeigt. Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle analysiert im Newsroom LIVE die Debatte über die Aufstellung der SPÖ.

Die Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle sprach im Newsroom LIVE über die Führungsdebatte in der Bundes-SPÖ. Zuvor hatte Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) in einem Interview mit PULS 24 gesagt, dass er sich ein breites Team an der SPÖ-Spitze als eine Art "Schattenregierung" (als Konkurrenz zur amtierenden Bundesregierung) wünsche. Diesem könnten laut Kaiser neben Parteiobfrau Pamela Rendi-Wagner unter anderem der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sowie die Nationalratsabgeordneten Julia Herr und Kai Jan Krainer angehören.

Die SPÖ verfolge die Debatte "rund um die Qualität ihrer Bundesparteivorsitzenden schon lange", analysierte Stainer-Hämmerle. Kaiser habe Rendi-Wagner zwar nicht in Frage gestellt, aber der "Versuch, sie mehr in ein Team einzubetten", sei auch kein "Qualitätsmerkmal" einer Vorsitzenden.

Spitzenteam kommunikativ schwierig

"Wir wissen, dass es aus Gründen der Medienkommunikation fast unmöglich ist, als Partei über mehrere Köpfe zu kommunizieren. Das ist schon versucht worden, vor allem in Deutschland und bei den Grünen in Österreich, und immer gescheitert", konstatierte Stainer-Hämmerle, die als Professorin für Politikwissenschaft an der FH Kärnten lehrt. Politische Kommunikation brauche schließlich Zuspitzung und Wiedererkennung, um erfolgreich zu sein.

Kaiser für breite Parteispitze

Kaiser für Schattenkabinett

Am Mittwochnachmittag führte Kaiser seine Vorstellungen in einer Aussendung noch einmal aus. Anstatt immer zu fragen "Pam oder Hans Peter?" müsse es vielmehr ein "sowohl als auch" geben. In einer Schattenregierung könnten sozialdemokratische Persönlichkeiten wie Michael Ludwig, Andreas Babler, Christian Kern, Georg Dornauer, David Egger, Julia Herr, Doris Bures und viele andere der SPÖ dazu verhelfen, "in den einzelnen politischen Themenfeldern stärker wahrnehmbar" zu werden.

Kaiser zog den Vergleich mit einem Fußballteam. Da gebe es auch einen Kapitän, eine Kapitänin, aber auch zehn Mitspielerinnen und Mitspieler, die auf ihren jeweiligen Positionen zum Erfolg des Teams beitragen.

ribbon Zusammenfassung
  • Landeshauptmann Peter Kaiser wünschte sich im Gespräch mit PULS 24 ein rotes Team, das als kompetente "Schattenregierung" eine Alternative zur türkis-grünen Koalition aufzeigt.
  • Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle analysiert im Newsroom LIVE die Debatte über die Aufstellung der SPÖ.

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