APA/ROLAND SCHLAGER

Kaiser-Nachfolge

"Andi, wach auf!": Kogler befürchtet in Kärnten Rot-Blau

Heute, 08:26 · Lesedauer 2 min

Seit Samstag scheint festzustehen, wer die Kärntner SPÖ in die nächsten Landtagswahlen führen wird: Daniel Fellner. Dieser schloss eine Zusammenarbeit mit der FPÖ nicht aus, was Werner Kogler drastische Worte an Andreas Babler richten lässt.

"Andi, wach auf! In Kärnten mit der FPÖ koalieren wollen und in Wien eine Kampagne gegen Rechtsextremismus führen – das ist reine Chuzpe", schreibt Werner Kogler auf Bluesky. 

Er fürchtet, dass die Kärntner Sozialdemokratie "völlig nach rechts abbiegt und das Bundesland 2028 rot-blau aufwacht". Das zu berhindern, liege auch an SPÖ-Chef Andreas Babler

Hintergrund sind Aussagen des wohl nächsten SPÖ-Chefs in Kärnten, Daniel Fellner. Dieser sagte in einem "Presse"-Interview, dass er im Gegensatz zur Bundespartei keinerlei Berührungsängste zur FPÖ hat. 

"Ich glaube, dass auch die FPÖ in vielen Ansätzen ein Partner ist, mit dem man zusammenarbeiten kann", meinte er wörtlich. 

Am Samstag unterstützte auch SPÖ-Klubobmann Philip Kucher Fellner als Nachfolger von Peter Kaiser. Kucher galt zuletzt als einzige Alternative, da auch der Villacher Bürgermeister Günther Albel intern schon vor einiger Zeit klar gemacht hatte, dass er für einen Wechsel ins Land nicht in Frage kommt. Damit scheint Fellner der fixe Nachfolger zu sein. 

Kaiser will "intern" diskutieren

Noch-Landeshauptmann Peter Kaiser lobte Fellner in einem Interview mit dem "Kurier" hingegen. Er habe "sein Gespür für die Anliegen und Sorgen der Menschen schon oft unter Beweis gestellt". Kaiser betonte aber auch, dass potenzielle Interessenten noch bis Ende August und auch noch am Parteitag selbst die Möglichkeit haben, ihre Kandidatur abzugeben. 

Zur möglichen Zusammenarbeit mit der FPÖ sagte Kaiser: "Der Parteitag wird über seine und allfällige weitere Kandidaturen befinden. Es wird dann an ihm und dem neu zusammenzusetzenden Parteivorstand liegen, sowohl personelle als auch inhaltliche Weichenstellungen vorzunehmen. Bis dahin werden die Dinge dort diskutiert, wo sie hingehören: intern". 

Werner Kogler hingegen ist alarmiert: "Ich appelliere an Andi Babler, endlich aufzuwachen und hier einzugreifen. Die Menschen in Österreich verdienen eine Sozialdemokratie, die verlässlich gegen Rechtsextreme aufsteht". 

Letzter Sommer als Landeshauptmann: Peter Kaiser zeigt vollen Einsatz

Zusammenfassung
  • Daniel Fellner wird voraussichtlich neuer SPÖ-Chef in Kärnten und schließt eine Zusammenarbeit mit der FPÖ nicht aus.
  • Werner Kogler warnt vor einer möglichen rot-blauen Koalition 2028 in Kärnten und fordert SPÖ-Bundeschef Andreas Babler zum Handeln auf.
  • Noch bis Ende August können Kandidaturen für die SPÖ-Nachfolge eingereicht werden, während Peter Kaiser eine interne Diskussion über Koalitionen fordert.