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Italienische Frauen demonstrieren für Recht auf Abtreibung

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In Italien haben Frauen am Mittwoch in mehreren Städten für den weiteren Zugang zu kostenlosen und sicheren Abtreibungen demonstriert.

Grund sind Befürchtungen, die künftige Rechtsregierung unter Giorgia Meloni könnte den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen erschweren. Die Vorsitzende der Rechtspartei Brüder Italiens (FdI - Fratelli d ́Italia) hatte im Wahlkampf erklärt, sie wolle Frauen eine Alternative zur Abtreibung bieten.

Ablehnung von Abtreibung aus Gewissensgründen

Der Zugang zu Abtreibungen ist in Italien bereits jetzt oft schwierig, da zahlreiche katholische Ärzte aus Gewissensgründen eine Abtreibung ablehnen. In vielen Regionen sind es 80 bzw. 90 Prozent der Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche verweigern. Meloni, die voraussichtlich in wenigen Wochen Regierungschefin wird, sagte auf einer Wahlkundgebung, dass sie das Abtreibungsgesetz zwar nicht ändern werde, aber klar machen wolle, dass es "andere Möglichkeiten" gebe.

Gynäkologin: "Meloni wird das Abtreibungsgesetz nicht ändern"

Unter den Demonstranten am Welttag für sichere Abtreibungen in Perugia am Mittwoch war auch das Mitglied des Netzwerks für Selbstbestimmung, Marina Toschi, anwesend. "Meloni wird das Abtreibungsgesetz nicht ändern, das hat sie selbst gesagt, und das wird wahrscheinlich auch so sein, aber es reicht aus, dass ihre Rechtspartei den Zugang zu Abtreibungen weiterhin erschwert", sagte die Gynäkologin.

"Wir müssen den Frauen und ihren ungeborenen Kindern helfen", erwiderte die katholische Gruppe Pro Vita & Famiglia. "Heute ist der so genannte internationale Tag für freie, sichere und kostenlose Abtreibung. Aber das einzig 'sichere' an der Abtreibung ist, dass sie ein unschuldiges Kind tötet", so ein Sprecher der Organisation.

ribbon Zusammenfassung
  • In Italien haben Frauen am Mittwoch in mehreren Städten für den weiteren Zugang zu kostenlosen und sicheren Abtreibungen demonstriert.
  • Grund sind Befürchtungen, die künftige Rechtsregierung unter Giorgia Meloni könnte den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen erschweren.

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