Israelische Schüler demonstrieren für Geisel-Deal
Die "Times of Israel" meldete, Schüler etlicher Schulen weigerten sich aus Protest, dass es weiterhin kein Gaza-Abkommen gebe, am Unterricht teilzunehmen. Mehrere Medien berichteten zudem, dass Jugendliche die Eingänge ihrer Schulen versperrten, darunter in der Küstenmetropole Tel Aviv. Laut der Zeitung "Haaretz" sollen 17 Schulen in Zentralisrael betroffen sein. Nach den Sommerferien beginnt in Israel heute für rund 2,5 Millionen Mädchen und Buben das neue Schuljahr.
Laut israelischen Medien soll Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bei einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in der Nacht auf Montag eine von mehreren Ministern geforderte Abstimmung über ein auf dem Tisch liegendes Gaza-Teilabkommen als unnötig bezeichnet haben. Netanyahu ist demnach nur zu einer Vereinbarung bereit, wenn dabei alle Geiseln auf einmal freikommen.
Die islamistische Terrororganisation Hamas hatte kürzlich erklärt, sie habe einem neuen Vermittlervorschlag für eine Waffenruhe zugestimmt. Der Plan sieht eine 60-tägige Waffenruhe und die Freilassung von zehn Geiseln vor. Insgesamt werden noch 48 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, davon sollen aber nur 20 noch am Leben sein. Das Forum der Geisel-Familien wirf Netanyahus Regierung vor, einen Deal zu verhindern.
Zusammenfassung
- Hunderte israelische Schüler haben zum Schulstart Kreuzungen blockiert und protestieren landesweit – darunter an 17 Schulen – für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln im Gazastreifen.
- Ministerpräsident Netanyahu lehnt eine Abstimmung über das aktuelle Gaza-Teilabkommen ab und besteht darauf, dass nur eine Vereinbarung akzeptiert wird, bei der alle Geiseln auf einmal freikommen.
- Die Hamas hat einem Vermittlungsvorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe und die Freilassung von zehn der insgesamt noch 48 Geiseln zugestimmt, von denen laut Medienberichten vermutlich nur noch 20 am Leben sind.