Evakuierungen

Österreicher im Iran: Über Wohnbereich schlug Bombe ein

Heute, 06:47 · Lesedauer 3 min

Die Kriegsgeschehnisse in Israel und dem Iran verleiteten etwa 200 Österreicher:innen dazu, die Krisengebiete schnellstmöglich zu verlassen. Am Montag landete ein Evakuierungsflug in Wien. Ein Österreicher schildert, die Zustände in Teheran. Neben seiner Unterkunft sei eine Bombe eingeschlagen.

Seit dem Kriegsausbruch zwischen Israel und dem Iran wurden rund 350 Personen, darunter zahlreiche Österreicher:innen, bei der Ausreise aus Israel und dem Iran vom österreichischen Außenamt unterstützt.

Die Ausreise gestaltete sich als langwierig, sei aber "top organisiert" gewesen, erzählt Christoph Lechner, der erst am Montagmorgen am Flughafen Wien ankam. Er flog vor über zwei Wochen nach Teheran, damals sei es noch eine "pulsierende Stadt" gewesen. "Wie wir jetzt rausgefahren sind, waren wir die einzigen auf der Straße", schilderte er direkt am Flughafen Wien. 

Eigentlich hätte er schon vor einer Woche die Heimreise antreten sollen, aufgrund der Kriegsgeschehnisse konnte er erst am vergangenen Samstag ausreisen. Gegen drei Uhr früh habe seine Ausreise begonnen, er musste mit einem Bus-Shuttle erst nach Armenien, bevor es nach Europa weiterging.

Um kurz nach sechs Uhr früh landete der Flieger schließlich in Wien.

Keine Wasserversorgung mehr

In der Stadt selbst habe er "nur wenige Zerstörungen gesehen". Dann fügte er aber hinzu: "Über dem Bereich, wo ich auch gewohnt haben, ist eine Bombe eingeschlagen. Es war aber eher auf der Straße und da ist die Wasserversorgung zusammengebrochen."

Bei dem Einschlag habe es sich um den Beschuss des Hauses eines "bekannten Wissenschaftlers" gehandelt, so Lechner. 

Keine weiteren Flüge aus Region geplant

Auch aus Israel evakuierte die österreichische Botschaft 155 Menschen, darunter 78 Österreicher:innen. Das Unterfangen gestaltete sich als logistische Herausforderung, da der Luftraum über Israel bis Sonntagnachmittag gesperrt war. Vier Busse verließen daher Tel Aviv in Richtung Jordanien und gelangten anschließend über Ägypten nach Sharm El Sheikh.

Von dort hob in der Nacht ein Rückholflug in Richtung Europa ab. Laut dem Außenministerium (BMEIA) sind derzeit keine weiteren unterstützten Flüge aus Israel oder dem Iran geplant.

200 Personen beim Außenministerium gemeldet

In den letzten zehn Tagen hatten sich etwa 200 Personen beim Außenministerium gemeldet und um Hilfe bei der Ausreise aus Israel ersucht. 

Mit dem Flug in der Nacht und durch Unterstützung bei Ausreisen über Partnerländer konnten die meisten von ihnen bereits in Sicherheit gebracht werden.

Die Ausreise in der Nacht auf Montag wurde in enger Abstimmung mit den Behörden organisiert. Personen, die bereits im Vorfeld beim Außenministerium registriert waren, erhielten automatische Informationen zu möglichen Rückreiseflügen.

Andere wiederum meldeten sich direkt bei der österreichischen Botschaft in Israel, die ihre Evakuierung individuell koordinierte.

Zusammenfassung
  • In der Nacht auf Montag wurden 155 Personen, darunter 78 österreichische Staatsbürger:innen, vom österreichischen Außenministerium aus Israel evakuiert.
  • Am Montag landete ein Evakuierungsflug in Wien.
  • Ein Österreicher schildert, die Zustände in Teheran. Neben seiner Unterkunft sei eine Bombe eingeschlagen.