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Israel greift nach Raketenbeschuss aus Gaza Hamas-Ziele an

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Nach neuem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hat Israels Armee in der Nacht auf Sonntag Einrichtungen der dort herrschenden islamistischen Hamas beschossen. Die Luftwaffe habe eine Raketenwerkstatt sowie Hamas-Stützpunkte entlang der Grenze angegriffen, sagte der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett während der Kabinettssitzung in Jerusalem.

Er wies Berichte zurück, denen zufolge zwei am Samstag aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen versehentlich wegen schlechten Wetters ausgelöst wurden. Sie waren vor dem Großraum Tel Aviv ins Meer gestürzt. Bennett betonte, Hamas sei für jeden Beschuss aus dem Gazastreifen verantwortlich.

Die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Israel hatte sich im Mai einen elftägigen militärischen Waffengang mit militanten Palästinensern im Gazastreifen geliefert. Ägypten vermittelte schließlich eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, die am 21. Mai in Kraft trat. Seither blieb es verhältnismäßig ruhig.

Für neue Spannungen sorgt auch der Hungerstreik eines palästinensischen Häftlings. Ein Sprecher des Krankenhauses Assaf Harofe in der Nähe von Tel Aviv bestätigte am Sonntag, der Zustand von Hisham Abu Hawash sei nach fast 140 Tagen Hungerstreik ernst. Er bestritt jedoch, dass das Leben des 40-Jährigen in Gefahr sei. Die Palästinenserorganisation Islamischer Jchihad hatte am Samstag vor einer "Explosion" gewarnt und mit einem Ende der Waffenruhe im Gazastreifen gedroht, sollte Israel den Mann nicht freilassen.

Abu Hawash stammt aus Dura nahe Hebron im südlichen Westjordanland. Nach Medienberichten befindet er sich seit Oktober 2020 in sogenannter Administrativhaft, die es Israel ermöglicht, Personen jeweils für sechs Monate ohne formelle Anklage festzuhalten. Nach palästinensischen Medienberichten steht Abu Hawash dem Islamischen Jhihad nahe.

In sozialen Medien waren in den vergangenen Tagen Bilder des bärtigen Mannes im Krankenhausbett zu sehen, auf denen er extrem abgemagert und geschwächt aussieht. Die israelische Organisation Ärzte für Menschenrechte teilte am Sonntag bei Twitter mit, eine Mitarbeiterin habe den Häftling untersucht. Sie habe berichtet, dass er sich wegen schlechter Kaliumwerte und möglicher Herzrhythmusstörungen "in unmittelbarer Lebensgefahr befindet".

ribbon Zusammenfassung
  • Nach neuem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hat Israels Armee in der Nacht auf Sonntag Einrichtungen der dort herrschenden islamistischen Hamas beschossen.
  • Die Luftwaffe habe eine Raketenwerkstatt sowie Hamas-Stützpunkte entlang der Grenze angegriffen, sagte der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett während der Kabinettssitzung in Jerusalem.
  • Für neue Spannungen sorgt auch der Hungerstreik eines palästinensischen Häftlings.

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