Iran droht Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi mit Tod
Die an Mohammadi gerichteten Drohungen würden deutlich machen, dass "ihre Sicherheit auf dem Spiel steht, wenn sie sich nicht verpflichtet, jegliches öffentliche Engagement im Iran" sowie "jegliche Auftritte in den Medien" zu beenden, hieß es in der Mitteilung des Nobelkomitees.
Das Komitee in Oslo erklärte, es sei "zutiefst besorgt" über die Drohungen gegen Mohammadi und um "alle iranischen Bürger mit einer kritischen Stimme". Es rief die Behörden in Teheran auf, nicht nur ihre Leben, sondern auch ihr Recht auf Meinungsfreiheit zu schützen.
Mohammadi hat einen Großteil des vergangenen Jahrzehnts im Gefängnis verbracht. Sie wurde wiederholt wegen ihres Einsatzes gegen den Kopftuchzwang für Frauen und gegen die Todesstrafe verurteilt und inhaftiert. Im Dezember war sie aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend aus dem Evin-Gefängnis bei Teheran entlassen worden. Ihren Anwälten zufolge droht ihr jederzeit eine erneute Inhaftierung.
Mohammadi wurde 2023 für ihren Einsatz für Menschenrechte mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Ihre beiden Kinder hatten den Preis stellvertretend für sie in Empfang genommen.
Zusammenfassung
- Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi hat laut Nobelkomitee Morddrohungen von Behörden in Teheran erhalten und sieht ihr Leben akut in Gefahr.
- Das Nobelkomitee fordert die iranischen Behörden auf, Mohammadi sowie alle Bürger mit kritischer Stimme zu schützen und ihr Recht auf Meinungsfreiheit zu wahren.
- Mohammadi wurde 2023 für ihren Einsatz für Menschenrechte mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, verbrachte einen Großteil des vergangenen Jahrzehnts im Gefängnis und wurde im Dezember vorübergehend entlassen.