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Indien will Pakistan von Wasserversorgung abschneiden

Heute, 09:54 · Lesedauer 2 min

Der indische Ministerpräsident Narendra Modi hat seine Drohung erneuert, Pakistan von der Wasserversorgung über den Indus-Fluss abzuschneiden. Pakistan werde kein Wasser aus Flüssen erhalten, an denen Indien Rechte hat, sagte Modi am Donnerstag auf einer Veranstaltung im Bundesstaat Rajasthan, der an Pakistan grenzt. "Pakistan wird für jeden Terroranschlag einen hohen Preis zahlen müssen (...)."

"Pakistans Armee wird ihn zahlen, Pakistans Wirtschaft wird ihn zahlen", sagte der Regierungschef im Hinblick auf einen Anschlag auf Touristen im indischen Teil der Kaschmir-Region. Indien wirft der Regierung in Islamabad vor, hinter dem Attentat am 22. April zu stecken, das von Islamisten verübt worden sein soll und sich gezielt gegen Hindus richtete.

Die Regierung in Neu-Delhi hat deswegen ein 1960 geschlossenes Abkommen über die gemeinsame Nutzung des Wassers aus drei Flüssen ausgesetzt, die über indisches Territorium nach Pakistan fließen. Das Indus-Abkommen betrifft die Bewässerung von rund 80 Prozent der pakistanischen Landwirtschaft. Die beiden Erzrivalen haben infolge des Anschlags mit 26 Toten den bilateralen Handel gestoppt, die beiderseitigen Grenzen geschlossen und die meisten Visen widerrufen. Unmittelbar nach dem Anschlag hatten sich die beiden Atommächte vier Tage lang wechselseitig aus der Luft angegriffen und im Grenzgebiet gegenseitig beschossen.

Hintergrund des Konflikts ist der Jahrzehnte alte Streit um die Kaschmir-Region, um welche das mehrheitlich hinduistische Indien und das überwiegend muslimische Pakistan seit ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1947 zwei ihrer drei Kriege geführt haben. Beide Länder beanspruchen die Region im Himalaya vollständig für sich, sie kontrollieren jedoch jeweils nur einen Teil davon.

Zusammenfassung
  • Indiens Premierminister Modi droht erneut, Pakistan nach einem Terroranschlag vom Wasser des Indus-Flusses abzuschneiden und begründet dies mit der Verantwortung Pakistans für den Anschlag am 22. April mit 26 Toten.
  • Die indische Regierung hat daraufhin das 1960 geschlossene Indus-Abkommen zur gemeinsamen Nutzung des Wassers ausgesetzt, das etwa 80 Prozent der pakistanischen Landwirtschaft betrifft.
  • Nach dem Anschlag stoppten beide Atommächte den bilateralen Handel, schlossen die Grenzen, widerriefen die meisten Visa und lieferten sich gegenseitige Angriffe im Grenzgebiet.