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"Extremistische Tendenzen": Plakolm-Sager zu Kopftuch "irritiert" IGGÖ

21. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

In einem Video bringt ÖVP- Kultusministerin Claudia Plakolm das Kopftuch mit "extremistischen Tendenzen" in Verbindung. Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich zeigt sich "irritiert".

"Das Kopftuch ist ein Zeichen der Unterdrückung", meint Kultusministerin Claudia Plakolm (ÖVP) in einem kurzen Clip auf der Social-Media-Plattform Instagram. 

Mädchen würden in einer ganz entscheidenden Phase, in der sich Persönlichkeit und Körper entwickelten, dahinter "versteckt", befand sie. 

"Und diese extremistischen Tendenzen - gerade bei Kindern - haben einfach an unseren Schulen nichts verloren."

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IGGÖ "zutiefst irritiert"

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) zeigt sich über die Aussage von Plakolm zum islamischen Kopftuch "zutiefst irritiert"

IGGÖ-Präsident Ümit Vural warnte am Montag in einer Aussendung davor, "das Kindeswohl für pauschalisierende Maßnahmen zu instrumentalisieren".

Die Verbindung des Kopftuchs als "Ausdruck der religiösen Praxis einer in Österreich gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaft" mit extremistischen Tendenzen verunsichere nicht nur viele junge Musliminnen, sondern auch all jene, die auf den Schutz von Religionsfreiheit und Gleichbehandlung vertrauen, kritisierte Vural. "Das Kindeswohl ist ein hohes Gut, welches nicht gegen Grundrechte ausgespielt werden darf."

Zugleich signalisierte die IGGÖ Gesprächsbereitschaft und lud Plakolm zu einem vertraulichen Austausch mit muslimischen Pädagoginnen, Eltern und Jugendlichen ein. "Sollte die Aussage missverständlich gewesen sein, wäre eine öffentliche Klarstellung dringend erforderlich, auch im Sinne eines respektvollen gesellschaftlichen Dialogs", so Vural.

Zusammenfassung
  • ÖVP-Kultusministerin Claudia Plakolm bezeichnete das Kopftuch in einem Instagram-Video als 'Zeichen der Unterdrückung' und sprach von 'extremistischen Tendenzen', die an Schulen keinen Platz hätten.
  • Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich reagierte 'zutiefst irritiert' und kritisierte, die Verbindung des Kopftuchs mit Extremismus verunsichere junge Musliminnen und gefährde das Vertrauen in Religionsfreiheit und Gleichbehandlung.
  • IGGÖ-Präsident Ümit Vural warnte davor, das Kindeswohl für pauschalisierende Maßnahmen zu instrumentalisieren, und forderte eine öffentliche Klarstellung sowie einen vertraulichen Austausch mit Plakolm.