APA/APA (KURIER)

Ibiza-Video - Strache zeigt sich von Gudenus enttäuscht

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Der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat sich von Johann Gudenus enttäuscht gezeigt, nachdem Bilder seines ehemaligen politischen Mitstreiters beim mutmaßlichen Drogenkonsum veröffentlicht wurden. Erneut dementierte Strache am Mittwoch in einer Pressekonferenz, dass er vor dem Abend auf Ibiza über mögliche Absprachen mit dem Lockvogel im Ibiza-Video informiert gewesen sein könnte.

Der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat sich von Johann Gudenus enttäuscht gezeigt, nachdem Bilder seines ehemaligen politischen Mitstreiters beim mutmaßlichen Drogenkonsum veröffentlicht wurden. Erneut dementierte Strache am Mittwoch in einer Pressekonferenz, dass er vor dem Abend auf Ibiza über mögliche Absprachen mit dem Lockvogel im Ibiza-Video informiert gewesen sein könnte.

Laut Sonderkommission wurde Gudenus bei Gesprächen im Vorfeld der versteckten Aufnahmen des Ibiza-Videos beim zweimaligen Kokainkonsum gefilmt. Auf Dienstag veröffentlichten Bildern ist Gudenus in einschlägiger Pose über ein Tischchen gebeugt zu sehen. Die Staatsanwaltschaft Wien hat die Causa wegen Verjährung eingestellt.

Zwar will Strache über Gudenus' Rolle in der Ibiza-Affäre laut eigener Aussage nicht spekulieren. Dennoch stellte er in den Raum, dass der ehemalige FPÖ-Klubchef mit den Erstellern des Videos mehr Kontakt gehabt haben könnte als dieser zugibt, denn: "Wenn man mit vorbestraften Drogendealern kokst, dann kann man nicht sagen, dass man kein enges Verhältnis gehabt hat."

Dass Gudenus Drogen konsumiert haben könnte, will Strache nicht erfahren haben: "Hätte ich das mitbekommen, wäre ich explodiert." Selbst dementierte Strache abermals Gerüchte, auch er könnte Kokain konsumiert haben. "Meine Einstellung zum Thema Drogen, da habe ich immer ein klares Verhältnis gehabt", meinte er dazu und verwies auf Bekannte aus der Jugendzeit, die aufgrund ihrer Sucht schwer erkrankt seien.

Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus selbst verwies darauf, dass das Verfahren wegen Drogenkonsums eingestellt wurde. "Das ist Schnee von gestern. Das Verfahren gegen mich wurde eingestellt", sagte Gudenus der Zeitung "Heute". Zu seinem mutmaßlichen Kokainkonsum äußerte sich Gudenus, der als Politiker wiederholt eine härtere Drogenpolitik gefordert hatte, nicht.

Abseits der jüngsten Entwicklungen in der Ibiza-Affäre konzentriert sich Strache aber lieber auf die bevorstehende Wien-Wahl, bei der er mit seinem "Team HC Strache" reüssieren will. Punkten will er dabei etwa mit Kritik an den Corona-Maßnahmen der Regierung und den seiner Meinung nach zu schwachen Hilfen für die Betroffenen. "Weg von den Placebos", meinte der frühere Vizekanzler in Richtung der türkis-grünen Bundesregierung.

Aber auch dem angeblich in Österreich herrschenden "Islamismus" sagte Strache erneut den Kampf an. Die Regierung fördere still Parallelgesellschaften, weswegen das Islamgesetz dringend repariert werden müsse. Team Strache-Generalsekreär Christian Höbart verwies zudem auf angebliche Bandenkriege in Wien und den Angriff auf einen Mann mit Downsyndrom. Die Einsatzgruppe Bandenkriminalität der Polizei gehöre dringend aufgestockt.

Auch die Pläne der Grünen in der Stadtregierung für eine autofreie Innenstadt geißelte Strache. Dass Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) laut eigener Aussage nicht informiert sei, ist für Strache, als würde ein Lokomotivführer nicht wissen, wohin der Zug fährt. Stattdessen brauche es mehr Tiefgaragen und Parkplätze, forderte der Spitzenkandidat, der sich weiterhin als "ernst zu nehmende neue politische Kraft" sieht. Strache: "Ich freue mich auf den 11. Oktober."

ribbon Zusammenfassung
  • Der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat sich von Johann Gudenus enttäuscht gezeigt, nachdem Bilder seines ehemaligen politischen Mitstreiters beim mutmaßlichen Drogenkonsum veröffentlicht wurden.
  • Laut Sonderkommission wurde Gudenus bei Gesprächen im Vorfeld der versteckten Aufnahmen des Ibiza-Videos beim zweimaligen Kokainkonsum gefilmt.
  • Zwar will Strache über Gudenus' Rolle in der Ibiza-Affäre laut eigener Aussage nicht spekulieren.